Als Lead Data Scientist bei Axians Portugal und KI-Coach bei Leonard helfen João Guarda vier wesentliche Charakterzüge, um seine Aufgabe verantwortungsvoll zu erfüllen und den Alltag der Menschen sowie den Schutz der Umwelt zu verbessern: Neugier, Kreativität, Bescheidenheit und Durchhaltevermögen.
João Guarda kennt die Grenzen der KI und weiß, welche Verantwortung sie mit sich bringt. Deshalb ist er weder übertrieben überschwänglich noch allzu pessimistisch, wenn es um deren Anwendungsmöglichkeiten geht. Als Lead Data Scientist bei Axians Portugal gehört er mit seinen 27 Jahren zu denjenigen Personen, die diese neue Technologie mitgestalten.
„Bei der Arbeit an der KI geht es ständig um ethische Überlegungen und die Auswirkungen dieser Tätigkeit“, so der portugiesische Nachwuchsingenieur. „Ihre Anwendungen werden früher oder später unseren gesamten Alltag durchdringen. Deshalb spielt der Schutz der Privatsphäre eine entscheidende Rolle, denn nur so kann die Akzeptanz von KI-Lösungen gewährleistet werden.”
Dieser verantwortungsvolle Ansatz, aber auch die damit einhergehende Sensibilisierungsarbeit, kann Guarda in seiner neuen Rolle nunmehr in besonderer Weise umsetzen. Im Oktober 2022 stieß er nämlich zum Coachingteam für den KI-Parcours. Dieses von der VINCI-Innovationsplattform Leonard organisierte Programm unterstützt die Unternehmenseinheiten im Konzern bei der Planung und Entwicklung von KI-Projekten.
„Bis Mai 2023 habe ich zwei Aufgaben bei Leonard. Die erste besteht in der Schulung von Mitarbeitenden aus den verschiedenen Business Units von VINCI. Meine zweite Aufgabe betrifft ein Forschungsprojekt einer Unternehmenseinheit des Konzerns, wo man die KI zur Erdbeobachtung einsetzen möchte.”
Das „immer noch sehr grundlagenorientierte“ Programm begeistert ihn: „Das ist unglaublich spannend! Man betritt ständig Neuland und muss sich in Frage stellen. Und ich lerne viel über die Funktionsweise von Satelliten.”
Charakterzüge und Kompetenzen
João Guarda gefällt seit jeher die Vielfalt der Projekte, an denen er bei Axians mitarbeitet. „Aber mit Leonard kommt eine noch internationalere Komponente zum Tragen und eröffnet mir ganz neue Perspektiven“, freut er sich.
„Bei der Arbeit an der KI geht es ständig um ethische Überlegungen und die Auswirkungen dieser Tätigkeit.”
Die Innovationsplattform des VINCI-Konzerns bietet ihm ferner Gelegenheit, die vier wichtigsten Charakterzüge, die er laut eigener Aussage für seine Tätigkeit als Data Scientist braucht, weiter auszubauen: „Neugier, um die verschiedenen Techniken und Branchen, mit denen wir arbeiten, zu durchdringen; Kreativität, um immer neue Ideen zu entwickeln, die wir ausprobieren können; Bescheidenheit, ohne die es schwerfällt, Lösungen in Frage zu stellen, die zwar funktionieren, aber nicht voll und ganz den Kundenbedürfnissen entsprechen; und schließlich Durchhaltevermögen, weil es auch bei Fehlschlägen immer weitergehen muss.“
Dank dieser Eigenschaften vollbringt er Höchstleistungen in einem Beruf, der sehr viele unterschiedliche Kompetenzen erfordert. „Zunächst einmal muss man anhand der Bedürfnisse von Branchen oder Geschäftsbereichen einen Use Case für die Anwendung einer KI-Lösung entwickeln. Dann werden die Daten aufbereitet und analysiert, um daraus ein Modell für die Projektimplementierung abzuleiten. Zu guter Letzt braucht man die Fähigkeit, intern und gemeinsam mit den Kund:innen ein Team aufzubauen und zu leiten, um das Projekt durchzuführen.”
Auswirkungen auf den Alltag
Unter den Aufträgen, an denen er beteiligt war, lag ihm einer besonders am Herzen: die Programmierung einer Anwendung, um Vorzeichen eines Herzinfarkts oder einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) zu erkennen. „Diese KI-basierte Fernüberwachungsanwendung misst mehrere physiologische Parameter (Blutdruck, Gewicht, Husten usw.) und kann so Patient:innen und medizinisches Personal bereits sieben Tage vor einer möglichen Krise warnen“, erläutert Guarda.
Übrigens waren es genau solche positiven Auswirkungen der KI auf den Alltag der Menschen, die João Guarda während seines Studiums an der ingenieurwissenschaftlichen Fakultät der Universität Porto bewogen haben, sich auf diesen Bereich zu spezialisieren.
„KI kann kleinere Aufgaben übernehmen, etwa die Automatisierung monotoner Abläufe, aber auch größere wie die Senkung des Energie- oder Papierverbrauchs.“ Alles Innovationen, zu denen João Guarda in den nächsten Jahren bei Axians beitragen möchte, auch wenn darunter möglicherweise seine zweite Passion leidet: Er schaut sich leidenschaftlich gern Fußballspiele im Fernsehen an, insbesondere, wenn der FC Porto auf dem Platz steht.
Bildnachweis: ©Pau Storch
21/04/2023