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Daten können zu einem leistungsstarken Unterstützungstool für die Implementierung öffentlicher Maßnahmen in unterschiedlichsten Bereichen werden, von der Risikoprävention über die Wasserwirtschaft bis zur Seeschifffahrt. Die Unternehmen sind hier an vorderster Front mit dabei, wie das Beispiel von Axians aus den Niederlanden zeigt.

Die Niederlande und die Schweiz sind in puncto LiDAR-Karten am weitesten fortgeschritten.

Wie können Daten zum Wohle der Bevölkerung genutzt werden? Indem beispielsweise Messwerte von zahlreichen Sensoren kombiniert werden, die in Echtzeit eine beträchtliche Informationsmenge sammeln. Dank dieser intelligenten Daten können neue Serviceleistungen entwickelt werden, die das Leben erleichtern und verbessern, insbesondere durch die Unterstützung bei der Implementierung öffentlicher Maßnahmen.

Ein Beispiel dafür ist die Initiative des nationalen französischen Instituts für Geographie- und Forstinformationen (IGN), bei der eine hochauflösende LiDAR*-Karte des gesamten Landes entstehen soll. Durch die Bereitstellung genauer, hochauflösender geographischer Daten soll das Projekt, das Ende 2022 – Anfang 2023 erste Modelle liefern wird, bei der Implementierung öffentlicher Maßnahmen in Bereichen wie der Land- und Forstwirtschaft, dem Umweltschutz, dem Städtebau und der Energiewirtschaft helfen.

Neue Serviceleistungen für ein besseres Leben durch Unterstützung bei der Implementierung öffentlicher Maßnahmen.

Das französische staatliche Forstamt und private Waldbesitzer:innen können dann auf diese Daten zugreifen, um zu sehen, wie der Wald auf den Klimawandel reagiert und wie die Entwicklung verläuft. Diese Modelle unterstützen auch bei der Erstellung von Simulationen von Naturgefahren und der Vorhersage potentieller Risiken, etwa durch Überschwemmungen und Erdrutsche. Besonders weit in Sachen LiDAR-Karten sind die Niederlande, die bereits die vierte landesweite Kartierung durchführen, und die Schweiz, die an der zweiten Ausgabe arbeitet.

Verwaltung eines Einzugsgebiets

Auch die Wirtschaft trägt natürlich zur Optimierung öffentlicher Maßnahmen durch den Einsatz großer Datenmengen bei. Im Auftrag der Waterschap Hollandse Delta (WSHD), der Behörde, die für die Verwaltung von 758 Deich- und Dünenkilometern zwischen Rotterdam und Dordrecht, 1.600 Straßen- und Radwegkilometern und zwanzig Kläranlagen zuständig ist, hat sich Axians Niederlande im Rahmen des Programms New Control of the Water System, technical Automation (NBWS-TA) an der Entwicklung der Architektur einer Datenplattform beteiligt.

Mit diesem Programm möchte die WSHD langfristig das Wasserwirtschaftssystem in der Region verbessern. So wird es möglich sein, die Auswirkungen verschiedener Wetterszenarien zu berechnen und dementsprechend beispielsweise die Schleusen zu steuern, so dass der Wasserstand auf optimaler Höhe gehalten werden kann.

Dabei gibt das System zunächst nur Empfehlungen, aber langfristig soll die Steuerung automatisch erfolgen“, erläutert Alexander van Helm, technischer Leiter von Axians Laren. „Bei diesem Projekt liegt unser Mehrwert darin, dass wir auf Grundlage eines Standardansatzes und einer Standardmethode eine detaillierte, umfassende Architektur konzipieren können, welche die komplexen Datenstrukturen abbildet, die zur Errechnung solcher Empfehlungen für die Wasserwirtschaft notwendig sind.”

Digitalisierung des größten europäischen Hafens

Axians verfügt über umfangreiches Know-how in diesem Bereich. Die ICT-Fachmarke arbeitet seit einigen Jahren an einem anderen Großprojekt: der Prozessdigitalisierung im Hafen Rotterdam, dem größten Europas.

Gemeinsam mit IBM und Cisco haben wir eine IoT-Plattform aufgebaut, die zahlreiche Parameter (Strömungen, Gezeiten, Druck, Temperaturen, Wassertrübung, Winde, Sichtweite usw.) zur Optimierung des Schiffsverkehrs im Hafen einsetzt“, unterstreicht van Helm.

Über das Internet der Dinge kann die Hafenbehörde zahlreiche Daten erfassen, verarbeiten und über verschiedene Filter interessierten Dritten zugänglich machen. Die Datenplattform des Hafens Rotterdam ermöglicht die Verfolgung der Schiffsbewegungen, des Zustands der Infrastruktur, der meteorologischen, geographischen und hydrologischen Daten.

Bereits heute kommt das Containerterminal im Industriepark Maasvlakte dank Digitalisierung und Daten ohne Lotsen aus. Autonome Kräne und ferngesteuerte Lkw sorgen für reibungslosen Warenverkehr. Bis 2030 sollen die Schiffe eigenständig in den Hafen ein- und ausfahren können.

Überhaupt sind Daten unbestreitbar ein wichtiges Thema für Gemeinden und Behörden. Es gibt vielfältigste Anwendungsmöglichkeiten. Aber der Einsatz von Daten zur Steuerung öffentlicher Maßnahmen muss nach einer genauen Methodik erfolgen, um die Qualität der Datensätze und der darauf beruhenden Entscheidungen sicherzustellen – ganz zu schweigen von ethischen Fragen, die ihre Nutzung mit sich bringen.

* LiDAR : Eine Fernerkundungsmethode, die dreidimensionale Punktwolken erzeugt, aus denen verschiedene digitale Modelle erstellt werden, zum Beispiel Geländemodelle (ober- und unterirdisch sowie in der Höhe).

14/12/2022