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Flüssiger, sicherer und komfortabler Straßenverkehr, weniger CO2-Ausstoß: so lauten die großen Versprechen der „intelligenten Straße“. Diese Vorteile sind eng mit der Entwicklung intelligenter Autos verknüpft. Im Großraum Paris arbeitet man bereits aktiv an dem Thema.

Am 09.03.2017 hat der Regionalrat des Großraums Paris für die Umsetzung eines umfangreichen Anti-Stau-Plans gestimmt: 250 Mio. Euro über fünf Jahre, davon 58,2 für die „intelligente Straße“. Das Projekt ist die Antwort auf das frankreichweite Programm „Mobilité 3.0“, das die Regierung nach der Pariser Weltklimakonferenz ins Leben gerufen hat. Es soll für reibungsloseren, flüssigeren Verkehr auf dem gesamten Straßennetz rund um die französische Hauptstadt sorgen, um so den Klimagasausstoß zu verringern und die Verkehrssicherheit zu verbessern.

„@Way bietet ganz neue Möglichkeiten für die allgemeine Überwachung des Straßennetzes, die Geolokalisierung und Verfolgung von Fahrzeugen“

Dazu will die Region eine kollaborative Dynamik mit Praxistests anstoßen und eine Vielzahl von Akteuren einbinden, von der Automobilindustrie über die Entwickler innovativer, vernetzter Lösungen sowie Sicherheits- und Umweltexperten bis hin zu den Infrastrukturbetreibern. Das Programm zielt nämlich nicht nur auf die Straßeninfrastruktur ab, sondern auch auf deren Betrieb, die Fahrzeuge und Nutzungsgewohnheiten.

Das intelligente Auto als technische Initialzündung

Die intelligente Straße steht bereits seit zwei bis drei Jahren im Mittelpunkt einiger Gemeinschaftsprojekte wie Scoop@F, einem Großversuch in Sachen intelligentes Auto, an dem Autohersteller wie PSA oder Renault, Infrastrukturbetreiber, Universitäten und Forschungszentren beteiligt sind.

Das vernetzte Fahrzeug ist sicherlich die technische Initialzündung, die beim Management von Straßeninfrastrukturen eine neue Ära einläutet. Daten werden nicht mehr allein von den Infrastrukturen im Eigentum der Betreiber und der Gebietskörperschaften geliefert, sondern auch von den Fahrzeugen selbst und den mobilen Endgeräten an Bord“, unterstreicht Gilles Ragey, Business Unit Manager Mobility ITS. Diese Unternehmenseinheit der VINCI Energies-Gruppe arbeitet mit den meisten europäischen Forschungsprojekten im Bereich intelligente Fahrzeuge zusammen und testet derzeit unter anderem eine neuartige Plattform namens @Way.

Weil mobile Apps, Open Data, das Internet der Dinge und intelligente Autos heute in aller Munde sind, musste nämlich auch das Infrastrukturmanagement auf eine neue technologische Ebene gebracht werden. Wie funktioniert das? @Way ist eine skalierbare Plattform, auf der sämtliche Branchensoftware-Module aufsetzen. Sie können sich an die Infrastruktur, das Straßennetz und die spezifischen Organisationsverfahren jedes Betreibers anpassen.

„Durch die Einbindung aller neuartigen Mobilitätstools (Laptops, Tablets, Smartphones) bietet @Way ganz neue Möglichkeiten für die allgemeine Überwachung des Straßennetzes, die Geolokalisierung und Verfolgung von Fahrzeugen sowie die Installation spezifischer Branchensoftware“, so Ragey.

Notfallmaßnahmen vorausplanen

Die Vorteile eines solchen offenen Modells liegen auf der Hand. Auf einem bestimmten Streckenabschnitt werden sämtliche Scheibenwischer gleichzeitig angestellt, oder mehrere Fahrzeuge werden an einer Ortseinfahrt langsamer bzw. bremsen stark ab: Alles Daten, die durch die blitzschnelle Weiterleitung und Auswertung zur Auslösung von Notfallmaßnahmen dienen können.

Umgekehrt ermöglicht es @Way den Betreibern, über spezifische Apps nicht nur Wechselverkehrszeichen, sondern die vernetzten Fahrzeuge selbst anzusteuern und Daten zu übermitteln, welche das Fahren an sich erleichtern und die Reise vereinfachen. „Im System sind sämtliche Umleitungen und Nebenstraßen hinterlegt, und das deutlich zuverlässiger als in herkömmlichen Navis“, bemerkt Ragey.

Erste operative Anwendungen im Rahmen von Praxistests zur intelligenten Straße könnten bereits 2018 starten.

11/09/2017