Die in Österreich ansässige, auf den Vertrieb von frischem Obst und Gemüse spezialisierte Firma hat Axians mit der Modernisierung ihrer Infrastruktur beauftragt, um die wachsende Nachfrage decken zu können. Eine tiefgreifende Umstellung der IT.

250.000 Tonnen Obst und Gemüse, 5.000 unterschiedliche Artikel. Soviel wird Jahr für Jahr von Frutura umgeschlagen und an den österreichischen Einzelhandel ausgeliefert. Das Familienunternehmen mit über 900 Mitarbeitenden ist auf Anbau und Vermarktung von Obst und Gemüse spezialisiert. In den letzten Monaten verzeichnete es eine stark zunehmende Nachfrage und dadurch zunehmend komplexere Prozesse.
„Unser altes Supply-Chain-Management-System bremste uns aus, zulasten von Effizienz und Kundenzufriedenheit“, erläutert Gerald Goldgruber, Head of Process Management bei Frutura. Deshalb beschloss die Firma die Einführung eines neuen ERP-Systems (Enterprise Resource Planning) von SAP. Mit der Implementierung wurde Axians beauftragt, „aufgrund des umfassenden Know-hows im Bereich Supply Chain“.
Frutura wollte ein System, das die Prozesse automatisiert und beschleunigt und so die Wachstumsstrategie des Unternehmens unterstützt. „Es sollte ein integriertes System aufgebaut werden, von der Logistik bis zu den Finanzen“, fügt Martin Brenner hinzu, Senior Consultant für SAP-Logistik bei Axians ICT Austria, die mit dem Projekt beauftragte Business Unit von VINCI Energies. „Aufgrund der engen Fristen, nur acht Monate von Oktober 2019 bis Mai 2020, war die Tatsache, dass Axians als „One Stop-Shop“ fungierte, von wesentlicher Bedeutung für den Projekterfolg“, unterstreicht Goldgruber.
Sukzessiver Ansatz
In zahlreichen Workshops mit dem Frutura-Team machte sich die ICT-Marke von VINCI Energies an die tiefgreifende Umstellung der Unternehmens-IT. Dabei wurde jedoch schrittweise vorgegangen – zunächst kamen die Kernprozesse an die Reihe, dann die Automatisierung und schließlich die Modernisierung der sonstigen Betriebsabläufe und sämtlicher Systeme.
„Dass Axians als „One Stop-Shop“ fungierte, war ein wesentlicher Erfolgsfaktor bei dem Projekt.”
Um den Betrieb von Frutura so wenig wie möglich zu beeinträchtigen, wurden alle Prozesse und Daten in Echtzeit in die neue, einheitliche Software-Suite implementiert. Dabei ging es um kritische Bereiche, etwa Verpackung, Kühlung, Inbetriebnahmesysteme, Notstromgeneratoren, Robotik, Reifekammern für Südfrüchte.
„Mit der Installation von S/4HANA [integrierte Managementsoftware von SAP] schufen wir die Voraussetzungen für die zukünftige Weiterentwicklung der Prozesse und der Geschäftstätigkeit von Frutura. Tatsächlich kann der komplette Geschäftsbetrieb mit diesem System gemanagt werden, das außerdem die Bereitstellung modernster Lösungen ermöglicht“, so Brenner. Zu den größten Herausforderungen, so der Experte, zählten dabei „unterschiedliche Steuersätze der rund um den Globus ansässigen Lieferfirmen und die kurze Frist zwischen Bestellung, Wareneingang und Auslieferung an die Kund:innen“.
Entscheiden und handeln
„Das neue System hat von Anfang an deutliche Verbesserungen gebracht. Insbesondere die betriebliche Effizienz und die Datentransparenz stiegen. Wir bekommen jetzt Echtzeitinformationen zu den Prozessen. So optimiert das integrierte System die Entscheidungsfindung und steigert unsere Reaktionsfähigkeit beim Marktveränderungen“, unterstreicht Goldgruber.
„Vor allem durch die Automatisierung konnte Frutura die Effizienz erheblich steigern“, bemerkt Brenner, und fügt hinzu: „Seit der Inbetriebnahme des neuen Systems wurden weitere Lösungen implementiert: ein integriertes EWM [Lagerverwaltung], SAP Business Network [Kunden- und Lieferantenverwaltung] sowie die Neo Suite [SAP-Maintenance]“.
Das volldigitale System macht den Einkaufsprozess und die Lagerverwaltung bei Frutura transparenter und effizienter. Durch die Optimierung von Wareneingang und Lagerung konnte das österreichische Unternehmen seine internen Einkaufskosten senken.
„Die Lieferant:innen erhalten ihrerseits umfassende Informationen über die bestellten und abgerechneten Waren, so dass auch sie ihre Prozesse beschleunigen und somit die Kosten reduzieren können”, so der Head of Process Management. Er fügt hinzu: „Die Flexibilität des neuen ERP bietet noch zahlreiche Weiterentwicklungsmöglichkeiten, sowohl hinsichtlich des Einsatzes von KI als auch zur Umsetzung von Nachhaltigkeitsprojekten“.
14/11/2025