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Die Business Unit Actemium Epinal Fluides Solutions entwickelt oberflächennahe Geothermie-Lösungen zur Beheizung, Kühlung und Versorgung von Gebäuden und Industrieprozessen. Das ist ressourcenschonender und rentabler als der Einsatz fossiler Energieträger.

Zur Beschleunigung der Energie- und Klimawende setzt Actemium Epinal Fluides Solutions, eine auf Rohrleitungsbau sowie Industriewärme und -kälte spezialisierte Business Unit von VINCI Energies, auf oberflächennahe Geothermielösungen (Niedrigtemperatur-Geothermie). Diese Technologie ist für eine Vielzahl von Kundenprofilen geeignet und kann zur Heizung, Kühlung und sogar zur Gewinnung von Prozesswärme und -kälte eingesetzt werden. Sie ist obendrein kostengünstiger als der Rückgriff auf fossile Energieträger.

„Oberflächennahe Geothermie kann mittels Grundwasserbrunnen oder Erdwärmesonden realisiert werden“, erläutert Boutaina Elamri, Projektleiterin bei Actemium Epinal Fluides Solutions. „Sie ist insbesondere bei mittlerem Leistungsbedarf geeignet, kann Gebäude heizen und kühlen, aber auch Prozesswärme und -kälte erzeugen. Mit einer kombinierten Wärmepumpe und Kältemaschine kann sogar Wärme und Kälte gleichzeitig bereitgestellt werden. Zur Nutzbarmachung der ganzjährig gleichbleibenden Temperatur des Erdreichs bzw. Grundwassers von 10 bis 15°C kommen Wärmepumpen zum Einsatz, auf deren Entwicklung und Betrieb wir spezialisiert sind.”

„Diese Art von Geothermie ist kostengünstiger als die Tiefengeothermie und unterliegt weniger bergrechtlichen Auflagen“, fügt Eric Rebischung hinzu, der BU-Leiter von Actemium Epinal Fluides Solutions.

Leistung nach Maß

Die oberflächennahe Geothermie ist also flexibel einsetzbar. Bei ihren laufenden Projekten geht Actemium Epinal Fluides Solutions grundsätzlich in vier Schritten vor. Zunächst wird eine Vormachbarkeitsstudie durchgeführt, um das vor Ort vorhandene Geothermiepotential im Hinblick auf den Energiebedarf des Projekts zu evaluieren. „In dieser Phase stellen wir auch die entsprechenden Förderanträge, im Allgemeinen unter Federführung von Actemium Décarbonation Nord & Est“, erläutert El Amri. Es folgt eine detaillierte Machbarkeitsstudie, dann die technische Planung des Erdwärmesystems (Auslegung der Bohrungen, Wärmepumpen, Versorgungsnetze usw.).

„Oberflächennahe Geothermie ist insbesondere bei mittlerem Leistungsbedarf geeignet.”

Der nächste Schritt ist die Ausführung der Bohrungen durch ein Partnerunternehmen, die Installation der Anlagen, die Actemium Epinal Fluides Solutions koordiniert und leitet, sowie schließlich die Test- und Inbetriebnahmephase. Last but not least die Instandhaltung: Die BU bietet systematisch eine Schulung für das Instandhaltungsteam an, außerdem ein Leistungsmonitoring der Anlagen, um deren Langlebigkeit und Effizienz zu gewährleisten.

Aufgrund der langen Laufzeit solcher Projekte ist bei unseren Kund:innen allerdings häufig viel Überzeugungsarbeit nötig, bis sie sich für unsere Lösung entscheiden“, so Rebischung abschließend. Er jedenfalls ist davon überzeugt, dass die oberflächennahe Geothermie eine zuverlässige, effiziente und ökologisch verantwortungsvolle Lösung zur Umsetzung der Klimawende darstellt.


Hybridlösung für Industriekunden

Actemium Epinal Fluides Solutions managt derzeit zwei Geothermieprojekte mit Grundwasserbrunnen. Bei dem einen geht es um ein Industriegebäude und ein Bürohaus eines Schließtechnikherstellers. „Ursprünglich wollte der Kunde seine beiden Gasheizkessel und seinen Ölkessel durch eine Wasser-/Wasser-Wärmepumpe ersetzen. Dafür sollte eine Grundwasserschicht in 150 bis 200 Metern Tiefe genutzt werden“, erläutert Arnaud Simon, Projektleiter bei Actemium Epinal Fluides Solutions, „aber diese Lösung war ihm letztlich zu teuer. Deshalb haben wir ein Hybridsystem angeboten. Wir nutzen eine reversible Wasser-/Wasser-Wärmepumpe, die von einem der beiden vorhandenen Gasheizkessel gestützt wird.”

Die neue Technik kann auch zur Raumkühlung im Sommer eingesetzt werden und verringert den CO2-Ausstoß des Standorts um knapp die Hälfte (auf 47 Tonnen/Jahr gegenüber 84 Tonnen/Jahr vor Umsetzung des Projekts), insbesondere durch die deutliche Senkung des Gasverbrauchs.

14/11/2025