In Norwegen und Schweden, aber auch in Finnland führt Omexom immer mehr Bauvorhaben mit ausschließlich elektrisch betriebenen Fahrzeugen und Baumaschinen aus. Das führt zu weniger CO2 und weniger Lärm.
In Skandinavien wird derzeit verstärkt an der Senkung der Treibhausgasemissionen gearbeitet. Und VINCI Energies ist in Sachen „ökologische“ und „nachhaltige“ Baustelle einen Schritt voraus. „Die Elektrifizierung von Fahrzeugen und Baumaschinen ist ein grundlegender Trend in den nordischen Ländern, insbesondere in Norwegen und Schweden, wo bereits 20 bzw. 29 % der Equipments elektrisch angetrieben werden. Aber einige unserer Business Units sind schon viel weiter“, unterstreicht Kim Okfors, Innovation & Environment Manager bei VINCI Energies in den nordischen Ländern. Ein Trend, den es beispielsweise auch in Deutschland gibt (siehe Unterartikel).
So führte Omexom, die Energieinfrastruktur-Marke von VINCI Energies, bereits 2018 ein Pilotprojekt in Nordschweden durch, nämlich eine elektrifizierte Straßenbahnbaustelle für die Kupfermine Aitik des Bergbaukonzern Boliden. Aber auch in der letzten Zeit konnte VINCI Energies bei einer Reihe von Projekten die Möglichkeiten zur Elektrifizierung von Baustellen unter Beweis stellen.
Synergieeffekte
Im April 2023 lieferte beispielsweise Omexom E-Mobility in Norwegen eine komplette Ladeinfrastruktur für den Osloer Nahverkehrsbetreiber Nobina. Damit werden insgesamt 76 Busse im Betriebshof Mortensrud betrieben. Das Projekt umfasst die Planung und Errichtung von 5 MW-Umspannstationen und wurde im Rahmen einer „praktisch emissionsfreien, nachhaltigen Baustelle umgesetzt“, erläutert Okfors: „Für den Personentransport vor Ort (Monteur:innen, Ingenieur:innen, Projektleiter:innen) kamen ausschließlich Elektrofahrzeuge zum Einsatz“.
„Die Elektrifizierung von Fahrzeugen und Baumaschinen ist ein grundlegender Trend in den nordischen Ländern.”
Ansgar Johan Ladstein, BU-Leiter von Omexom HV Power Systems in Oslo, betont die im Omexom-Netzwerk vorhandenen Synergien. „Vier Business Units sorgten bei diesem Projekt gemeinsam für die vollständige und termingerechte Fertigstellung. Wir haben die gesamte Baustelle von A bis Z abgewickelt, also die Komplettinstallation der 24 kV-Hochspannungsanlagen, der 76 Gleichstrom-Ladepunkte (160-240 kW), die Bauarbeiten sowie die Beleuchtung und die Baustellenstromversorgung.”
Komplett emissionsfrei
Einige Monate später führte Omexom gemeinsam mit VOLVO CE für den schwedischen Stromversorger Ellevio eine kleinere Baumaßnahme im Zentrum von Stockholm aus und installierte Stromtankstellen im Stadtviertel Kungsholmen. Die Ansprüche an die Reduzierung des Treibhausgasausstoßes waren allerdings genauso hoch.
„Mit Ausnahme eines Saugbaggers, den es noch nicht mit Elektroantrieb gab, setzten wir bei dieser Baustelle ausschließlich auf elektrisch angetriebene Fahrzeuge, Maschinen und Werkzeuge“, erläutert Okfors. Im Ergebnis wurde der CO2-Ausstoß während der sechswöchigen Bauzeit um 2,3 Tonnen gesenkt. Auf die Baumaßnahmen an sich hatte das keinen Einfluss, so Ali Yuusuf Abdullahi, Projektmanager bei Omexom Stockholm E-Mobility: „Die Technik machte auch bei extremer Kälte, -17°C, keine Probleme“.
Dieser umweltfreundlichere Ansatz wurde seitdem auch bei anderen Aufträgen umgesetzt, etwa der Instandhaltung der Osloer Stadtbeleuchtung mit ihren 30.000 Leuchtstellen, um die sich Omexom Oslo Lighting kümmert. Seit dem ersten Quartal 2024 setzt Omexom dort ausschließlich Elektrofahrzeuge und -maschinen ein. Derzeit befinden sich zwei Umspannwerkprojekte in Schweden und Finnland in Planung, die ebenfalls emissionsfrei ausgeführt werden sollen.
Pilotprojekt in Deutschland
Im baden-württembergischen Bönnigheim gab ein innovatives Pilotprojekt den Startschuss für die Ära der komplett elektrifizierten Baustelle.
In der Kleinstadt Bönnigheim bei Ludwigsburg in Baden-Württemberg wurde eine Pilotbaustelle mit ausschließlich elektrisch angetriebenen Fahrzeugen und Baumaschinen ausgeführt. Sie gehört zu den „NETZbaustellen der Zukunft“ von Netze BW GmbH, einem deutschen Stromnetzbetreiber, und wurde von Omexom GA Süd GmbH realisiert. Damit sollen die Baumaßnahmen in Zukunft umweltfreundlicher und nachhaltiger werden.
„Die Baustelle startete Ende September 2024 und lief bis Ende Oktober. Omexom führte Tiefbauarbeiten aus, insbesondere ging es um die Verlegung eines Stammkabels und eines Hausanschlusses mittels eines Richtbohrgerätes*“, erläutert Ralf Langer, Divisionsleiter Mitte Neckar Nord und Rohrleitungsbau bei Omexom GA Süd GmbH.
Bauwagen mit Photovoltaik
Zur Minimierung von CO2-Ausstoß und Lärm waren bei diesem Projekt ausschließlich elektrische Baumaschinen im Einsatz. „Wir verwendeten einen Suncar-Bagger, einen Renault-Lkw, ein Opel-Servicefahrzeug und ein Terra-Bohrgerät, außerdem Elektro-Kleingeräte wie eine Rüttelplatte, eine Fräse, einen Stampfer und ein Akkupack“, so Langer.
Das Sahnehäubchen war ein Bauwagen mit PV-Anlage
Das Sahnehäubchen war ein Bauwagen mit PV-Anlage, über die Laptops und die Kaffeemaschine mit selbst produziertem Strom versorgt wurden.
Das Projekt soll als innovative Musterbaustelle dienen: Sie ist nicht nur umweltfreundlich, sondern minimiert auch die Lärmbelastung der Anwohner:innen. Omexom möchte in Zukunft weitere derartige Maßnahmen ausführen, welche die Baubranche dauerhaft revolutionieren dürften. „Einige der uns verwendeten Geräte haben ihre Praxistauglichkeit bereits unter Beweis gestellt, andere müssen noch weiterentwickelt werden“, so Langer abschließend.
*Ein Richtbohrgerät ermöglicht die grabenlose Verlegung von Leitungen oder Kabeln.
16/06/2025