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Das Wort „Abfall“ hat ausgedient. Bauteile von Abbruchbaustellen können heutzutage wiederverwendet werden und bekommen so ein zweites Leben. Mit dieser klimafreundlichen Kreislaufwirtschaft befasst sich RESO Services. Dabei kommt es insbesondere auf perfekte Logistik an.

©Raphaël Soret

Die Firma RESO Services, eine nur 8 km nördlich von Paris nahe des Flughafens Le Bourget ansässige Tochtergesellschaft von VINCI Energies, wurde 2020 gegründet, um den Business Units der Gruppe die Baustellenlogistik zu erleichtern. Sie hat sich auf die Wiederverwendung von technischen Komponenten spezialisiert, insbesondere Lüftungskanäle, Kabeltrassen und Sanitärausstattung. Drei Bereiche, die aufgrund der starken Nachfrage und der guten Aufarbeitungsmöglichkeiten ausgewählt wurden und die heute dank der Logistikkompetenzen der Firma reibungslos funktionieren.

„Bei der Wiederverwendung kommt es entscheidend auf die Logistik an. Ohne Transportmittel, Lagerflächen und Aufarbeitungsmöglichkeiten funktioniert es nicht. Allzu viele Initiativen scheitern, weil sie diesen Aufwand unterschätzen“, erläutert Manuel Da Silva, BU-Leiter RESO Services. Hier erfüllt ein 7.000 m² großes Lager alle diese Funktionen, so dass die Business Unit die gesamte Wertschöpfungskette abdeckt: Sie holt die ausgebauten Teile ab, bereitet sie auf, lagert sie ein, sorgt für die Rückverfolgbarkeit und liefert sie auf die Baustelle.

Gut eingespielte Organisation

Im Hochbau ist die Wiederverwendung von Bauteilen streng durchgeplant. Alles beginnt mit der Abholung. „Das Sourcing ist das A und O. Ohne Ausbaumaterialien keine Wiederverwendung“, erläutert Juliana Ton That, Projektleiterin Wiederverwendung. Das Unternehmen bezieht die Teile hauptsächlich aus dem Großraum Paris, aber auch aus anderen französischen Regionen, von unterschiedlichen Anbietern: Abbruchfirmen, Bauherr:innen, auf Abfallentsorgung spezialisierte Objektplaner:innen usw.

„Bereits heute gibt es bestimmte Recyclingvorgaben auf Baustellen, aber das reicht nicht aus.”

Dafür gibt es eine entsprechende Vergütung. „Weil die Teile anderswo wieder eingebaut werden, dürfen sie beim Ausbau nicht beschädigt werden. Das ist zeitaufwändiger als wenn sie danach einfach entsorgt werden, und diesen zusätzlichen Aufwand belohnen wir“, erläutert Ton That. Die Bauteile werden danach aufgearbeitet – entweder intern oder bei Partnerfirmen. Der größte Teil dieser Arbeiten wird von Beschäftigten in Wiedereingliederungsmaßnahmen übernommen. RESO Services hat außerdem für jede Produktfamilie ein spezifisches Aufarbeitungsverfahren entwickelt, das die Qualität und Rückverfolgbarkeit der Teile garantiert.

Wiederverwertbarkeit verbessern

Weil die Business Unit über die notwendigen logistischen Ressourcen verfügt und so ein reibungsloser Ablauf gewährleistet ist, fördert ihre Arbeit den verstärkten Einsatz von Gebrauchtteilen. Dazu gehört unter anderem die Entwicklung neuer Qualitätsstandards, die in Bezug auf die technischen Eigenschaften, die Identifizierung und die Verpackung vergleichbar mit Neuware sind. Das Ziel: Der Einbau von Gebrauchtbauteilen soll genauso einfach sein wie bei fabrikneuen Standardequipments.

RESO Services will damit die Wiederverwendung erleichtern und der Baubranche maßgeschneiderte Lösungen anbieten. So schickte sie vor kurzem einen Lkw mit Ladekran auf eine Baustelle, der die ausgebauten Teile an einem zuvor festgelegten Ort auflud. Der Kunde brauchte sich um nichts weiter zu kümmern. Gerade bei engen Fristen wird ein solcher Service sehr geschätzt.

RESO Services bietet ihren Kund:innen somit einen maßgeschneiderten, bedarfsgerechten Service – Logistik, Transport, Lagerung, Palettierung, Räumlichkeiten für die Aufarbeitung. Damit beweist die Business Unit, dass eine stringente Organisation und die Abdeckung der gesamten Wertschöpfungskette die Wiederverwendung vereinfacht und demokratisiert.

Kurz- und langfristige Vorteile

Im nächsten Schritt soll Wiederverwertung unumgänglich werden. „Bereits heute gibt es bestimmte Recyclingvorgaben auf Baustellen, aber das reicht nicht aus. Die Wiederverwertung muss systematisch in Ausschreibungen und Projektspezifikationen Einzug halten“, unterstreicht Da Silva.

Wird die Wiederverwendung auf zukünftigen Baustellen zum Standard? Die kurz- und langfristigen Vorteile liegen auf der Hand: Ersparnisse bei der Materialbeschaffung, geringere Entsorgungskosten, Aufwertung der CSR-Initiativen der teilnehmenden Firmen. Gleichzeitig wird der gesamte Bausektor klimafreundlicher: So konnte RESO Services mit ihrer Arbeit innerhalb von vier Jahren 65 Tonnen CO2 einsparen.

15/12/2025