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In Spanien engagiert sich VINCI Energies für grünen Wasserstoff und startet die beiden Projekte Oh!Zone und VHyNSEA – eines im Bereich Wasseraufbereitung, das zweite im Bereich Seehäfen.

Im Mai 2022 brachte VINCI Energies Spanien ein Angebot auf den Markt, das auf grünen Wasserstoff ausgerichtet ist. Die Firma zählt zu den Pionieren in diesem Bereich und beteiligt sich bereits am Projekt HyDeal Asturias – ein EPC-Auftrag unter Federführung von VINCI Construction Grands Projets – und an mehreren weiteren Vorhaben zur Herstellung grünen Wasserstoffs, für die derzeit die Machbarkeitsstudien laufen.

Mit Omexom Barcelona Renovables y Comunicaciones (Firma Inove Ingeniería), den spanischen Actemium- und Axians-Teams, möchte sich VINCI Energies noch aktiver am wachsenden Wasserstoffmarkt beteiligen. Die spanische Regierung hat ambitionierte Ziele in diesem Bereich gesteckt. Vor diesem Hintergrund führt die Business Unit zwei Leuchtturmprojekte durch: Oh!Zone und VHyNSEA.

Oh!Zone: ausgerichtet auf Wasseraufbereitungsanlagen

Beim ersten Projekt handelt es sich um ein standardisiertes Herstellungsverfahren für grünen Wasserstoff und grünes Ozon, das in allen Wasseraufbereitungsanlagen implementiert werden kann. Mit Oh!Zone verbessert sich die Wasserreinheit, wird die Kreislaufwirtschaft gefördert, verringert sich der CO2-Fußabdruck und wächst die Energieautonomie.

Alejandro García, Leiter Wasserstoff und Häfen bei VINCI Energies Spanien, erklärt es so: „VINCI Energies Spanien und die kommunale Wasserversorgung von La Coruña (EMALCSA) prüfen derzeit die Machbarkeit dieses Projekts, mit dem gleich zwei für Wasseraufbereitungsanlagen typische Herausforderungen gelöst werden: Wir verbessern die Energieautonomie und beziehen so weniger Strom aus dem Netz, und gleichzeitig produzieren wir sehr sauberes Wasser.”

Durch die Wasserelektrolyse entsteht nämlich nicht nur Wasser- und Sauerstoff, sondern der Sauerstoff wird auch in Ozon umgewandelt, der dann für die Wasserdesinfektion eingesetzt wird.

Die Projekte Oh!Zone und VhyNSEA kombinieren unterschiedliche Kompetenzen von VINCI Energies via Omexom, Actemium und Axians.

Das Elektrolyseprojekt mit einem geplanten Volumen von knapp 8,7 Mio. Euro soll in der Wasseraufbereitungsanlage A Telva umgesetzt werden, die über 385.000 Menschen in der Provinz La Coruña an der Nordwestspitze Spaniens versorgt. „Im Land gibt es über 3.800 Wasseraufbereitungsanlagen, und mindestens einhundert davon könnten mit Elektrolyseuren ausgerüstet oder mit grünem Wasserstoff und Ozon beliefert werden“, fügt García hinzu.

VHyNSEA: Mehrwert für Seehäfen

Das Projekt VhyNSEA zielt hingegen darauf ab, eine kleine Anlage zur Herstellung, Speicherung und Verteilung von flüssigem Wasserstoff (LH2) für Schiffe aufzubauen, die derzeit noch mit Flüssigerdgas (LNG) fahren.

LH2 kann in der Nähe des Abnahmeortes hergestellt werden – ein Vorteil gegenüber fossilen Brennstoffen, deren Transport oft über weite Entfernungen erfolgt und einen dementsprechenden CO2-Ausstoß verursacht. Alejandro García erläutert dazu: „Eine ergänzende LH2-Infrastruktur ist ein potentieller Mehrwert für einen Seehafen und liefert außerdem CO2-arme Kraftstoffe an bestehende Kunden.”

Das VHyNSEA-Projekt hat ein Volumen von über 7,4 Mio. Euro. Genau wie Oh!Zone nutzt und kombiniert es eine Reihe von Kompetenzen und Fähigkeiten von VINCI Energies, nämlich das Know-how von Omexom für die Planung der Energiesysteme, von Actemium für die Prozessintegration und von Axians für die IT-Anwendungen.

 


Ehrgeizige Pläne in Madrid

Die spanische Regierung will bis 2030 Elektrolyseure mit einer Leistung von 4 GW installieren. Zusammen mit den in Portugal geplanten Anlagen (2-2,5 GW) verfügt die Iberische Halbinsel dann über etwa 10 % der Elektrolysekapazität (65 GW), welche die Europäische Union im Rahmen des Plans REPowerEU 2030 anpeilt.

In ihrem im Oktober 2020 veröffentlichten Strategiepapier Hydrogen Roadmap: A Commitment to Renewable Hydrogen definiert die spanische Regierung das Ziel, ab 2030 insgesamt 25 % des industriellen Wasserstoffverbrauchs des Landes mit grünem Wasserstoff zu decken.

Neben der Industrie setzt Spanien auch in anderen Bereichen auf Wasserstoff, die bisher noch keinen Markt darstellen. So sollen mindestens 100 bis 150 öffentliche, verkehrsgünstig gelegene Wasserstoff-Tankstellen entstehen, die jeweils höchstens 250 km voneinander entfernt sind.

Ein weiteres Ziel: Einbindung der Brennstoffzellentechnik in das Energiemanagement und Aufbau einer Wasserstoffversorgung an den fünf größten spanischen Häfen und Flughäfen. Das Investitionsvolumen beträgt insgesamt 8,9 Mrd. Euro.

17/07/2023