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Ein großer Flugmotorenhersteller setzt für die Kontrolle der tragenden Teile seiner Antriebe Roboter ein. Das sorgt für Produktivitätssteigerungen auf diesem hart umkämpften Wachstumsmarkt.

Im Rahmen der Entwicklung eines neuen Flugmotors musste der Hersteller auf ein zerstörungsfreies Prüfverfahren (ZfP) mittels Röntgen-Radiografie zurückgreifen. Unter dem Begriff ZfP werden verschiedene Untersuchungsmethoden für Bauteile, Komponenten, Werkstoffe und Strukturen verstanden, bei denen diese nicht beschädigt werden. So ermöglicht die Röntgen-Radiografie die Erkennung von Fertigungsfehlern. Normalerweise handelt es sich dabei um ein aufwändiges Verfahren, bei dem von Hand Röntgenfilme um das Bauteil herum platziert werden, die dann belichtet, entwickelt und ausgewertet werden müssen.

Zwei BUs von Actemium (VINCI Energies) haben eine neue Lösung zur Automatisierung der Röntgen-Radiografie entwickelt, die zu erheblichen Zeiteinsparungen führt. Ein wesentlicher Vorteil angesichts des boomenden Flugzeugmarktes und den damit einhergehenden, immer höheren Produktionsgeschwindigkeiten. Actemium NDT Products & Systems brachte ihre Erfahrung im Bereich ZfP ein, während Actemium Toulouse Robotique et Automation mit ihrem Robotik-Know-how zum Projekterfolg beitrug.

Bei der von Actemium entwickelten Lösung „arbeiten zwei Roboter zusammen, um das Bauteil vor und nach der Bearbeitung zu prüfen“, erläutert Olivier Martin, Projektleiter bei Actemium Toulouse Robotique et Automation. „Der eine hält die Röntgenquelle, der andere ein Flat Panel, also den Bildwandler, der die Aufnahmen in Echtzeit auf den Kontrollbildschirm überträgt.

„Der komplette Prüfzyklus läuft automatisch ab, die Aufnahmen werden anschließend übertragen und vom Operator gesichtet. Das Verfahren wird nicht nur zuverlässiger, sondern auch schneller. “

Dieses digitale Röntgensystem benötigt keinen Röntgenfilm, so dass Fehler bei dessen Platzierung und Entwicklung ausgeschlossen sind. „Nach dem Einscannen der Referenznummer des Bauteils startet automatisch der komplette Prüfzyklus“, ergänzt Jérémy Fuentes, RX-Produktleiter bei Actemium NDT Products & Systems. „Für jedes Bauteil gibt es ein eigenes Prüfprogramm, das die Roboter so präzise wie möglich positioniert und steuert. Die gesamte Prüfung läuft automatisch ab, die Aufnahmen werden anschließend auf den PC übertragen und vom Operator gesichtet. So gewinnt der Prozess an Zuverlässigkeit und wird gleichzeitig beschleunigt.

Flexibler und schneller

Weil das manuelle Handling entfällt, muss der Operator nicht mehr in den Röntgenraum. Er steuert das Verfahren bequem vom Schreibtisch aus und arbeitet effizienter. Er kann mehr Zeit auf die Sichtung der Aufnahmen verwenden, die über eine Bildgebungssoftware erstellt werden. Durch diese Lösung werden die Prüfungen wiederholbarer und präziser, die Durchlaufzeit sinkt. Aber Wiederholbarkeit und Geschwindigkeit sind nicht die einzigen Vorteile dieser Lösung. „Dieses Verfahren hat einen hohen Mehrwert gegenüber der herkömmlichen Methode, denn wir können damit die Qualität der Bauteile weiter verbessern“, so Martin.

Die Roboterlösung ist flexibel und anpassungsfähig gestaltet. Die Bildgebungssoftware wurde von Actemium NDT – P& S in Partnerschaft mit dem Kunden entwickelt, ist auf dessen Bedürfnisse zugeschnitten und skalierbar. Diese Flexibilität führt aufgrund breiterer Anwendungsmöglichkeiten zu einem schnelleren Return on Investment.

 

15/01/2018