Gehen Sie direkt zum Inhalt der Seite Gehen Sie zur Hauptnavigation Gehen Sie zur Forschung

VINCI Airports ist mit über 70 Flughäfen in 14 Ländern der weltweit führende private Flughafenbetreiber und steht deshalb bei den größten Herausforderungen dieses Sektors an vorderster Front: Dekarbonisierung, Energiesparen, Energieeffizienz, Sicherheit und Gefahrenabwehr. Ein Gespräch mit Pierre-Hugues Schmit, Leiter Vertrieb und Operations bei VINCI Airports, und Joffrey Maï, Leiter Umwelt und Nachhaltigkeit bei VINCI Concessions.

Mit welchen Maßnahmen verbessert VINCI Airports die Klimabilanz ihrer Flughäfen?

Joffrey Maï. Mit unserer Umweltpolitik verfolgen wir dieselben Ziele wie der VINCI-Konzern. Ursprünglich wollten wir unsere Emissionen in Scope 1 und 2 zwischen 2018 und 2030 um 50 % senken. Weil wir dieses Ziel jedoch bereits im letzten Jahr erreichten, visieren wir nunmehr 67 % an.

Dafür haben wir mehrere Maßnahmen umgesetzt. Um Energie zu sparen, streben wir eine Optimierung der Raumtemperatur an – so setzten wir während der Energiekrise den Sollwert für die Beheizung unserer Terminals von 20 auf 17°C herab.

In Sachen Energieeffizienz haben wir ein Energiemanagementsystem-Projekt gestartet, um Wasser- und Stromverbrauch zu überwachen. Außerdem tauschen wir die Beleuchtung in den Terminals, auf Parkplätzen, Straßen und Flugverkehrsflächen aus. Bisher wurden über 70 % der Leuchtstellen auf LED-Technik umgerüstet. Darüber hinaus ersetzen wir alte Klima-, Heizungs- und Lüftungstechnik durch effizientere Anlagen. Nach und nach tauschen wir Gasheizungen gegen Wärmepumpen oder Erdwärmesysteme.

„Mit Technologien wie der Bild-Voranalyse können wir mögliche Bedrohungen erkennen.”

Heute ist der an unseren Flughäfen verbrauchte Strom zu über 70 % klimaneutral, und wir rüsten sie zunehmend mit PV-Anlagen aus, hauptsächlich für den Eigenverbrauch. Die installierte Leistung beläuft sich derzeit auf 80 MWp. Last but not least setzen wir auf Elektromobilität, auch wenn unser Fahrzeugpark nur wenig zu unserem CO2-Ausstoß beiträgt.

Joffrey Maï, Leiter Umwelt und Nachhaltigkeit bei VINCI Concessions

Wie steht es mit Sicherheit und Gefahrenabwehr?

Pierre-Hugues Schmit. Das sind natürlich absolut entscheidende Aspekte. Wir sind hier in verschiedensten Bereichen aktiv, aber insbesondere investieren wir in aktive Vergrämungsmaßnahmen, um das Risiko eines Vogelschlags, also einer Kollision zwischen Flugzeugen und Vögeln, zu minimieren. Unsere Teams achten auch sehr genau auf Fremdkörper auf den Flugverkehrsflächen – dafür setzen wir zunehmend auf automatische Bilderkennung. Derartige Systeme wurden bereits an unseren größten Standorten, in Lissabon und London-Gatwick, installiert.

In Sachen Sicherheit müssen wir natürlich die Regeln der örtlichen Behörden einhalten, doch zudem setzen wir Technologien wie die Bild-Voranalyse ein, um etwa mögliche Bedrohungen durch einen auf mehrere Gepäckstücke verteilten Sprengkörper zu erkennen, aber auch Multiplexing, um Bildanalysefunktionen zu bündeln.

Pierre-Hugues Schmit, Leiter Vertrieb und Operations bei VINCI Airports

Inwiefern stimulieren die Angebote und Dienstleistungen von VINCI Airports das Wachstum des Luftverkehrs?

Pierre-Hugues Schmit. Unsere Angebote und Dienstleistungen wirken sich indirekt auf wachsende Verkehrszahlen aus, etwa indem wir mit unseren multimodalen Diensten die Erreichbarkeit des Flughafens verbessern. Das ist in Lyon, London-Gatwick und Kansai International in Osaka der Fall.

Direkte Auswirkungen auf den Verkehr hat vor allem unser Know-how im vertrieblichen Bereich. Die für die Fluggesellschaften geltenden Tarife variieren nämlich im Jahres- und Wochengang erheblich. Außerdem hängen sie vom Flugzeugtyp und der Fähigkeit der Fluggesellschaften ab, die Nutzungsdauer unserer Infrastruktur zu optimieren. Das hat letztlich Auswirkungen auf den Ticketpreis und somit das Fluggastaufkommen.

Ein weiterer, nicht zu vernachlässigender Faktor sind Image und Komfort. Deshalb achten wir darauf, Wartezeiten zu minimieren – sowohl beim Einchecken und der Sicherheitskontrolle als auch beim Einstieg. Die Optimierung unserer Fluggastkontrolle mit leistungsfähigeren Scannern, besser geschultem Personal und einer klareren Beschilderung sorgt für einen bedeutend reibungsloseren Ablauf. So konnten wir beispielsweise in Kansai International die Wartezeit um den Faktor vier reduzieren.

17/04/2025