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In den nächsten zehn Jahren wird der fahrerlose LKW eine Realität sein. Ein radikaler Wandel in Handel und Logistik. Ein vernetzter elektrischer Schwerverkehr, der technische Spitzenleistung und Umweltschutz auf einen Nenner bringt.

Auf dem Weg zum autonomen Fahren dürfte der Individualverkehr vom elektrischen LKW überholt werden. Eine PwC-Studie, „The era of digitized trucking: transforming the logistics value chain, kommt zum Schluss, dass es noch etwas Zeit braucht, um alle Sicherheitsfragen zu lösen, die der Einzug autonomer PKWs in unseren Städten mit sich bringt, während der Motor vernetzter LKWs bereits auf Touren kommt. Noch dazu ein elektrischer Motor, denn Tesla hat Ende 2017 einen batteriebetriebenen Lastwagen mit 800 km Reichweite angekündigt.

Der LKW wird Teil eines logistischen Echtzeitinformationssystems, in dem die gesamte Lieferkette erfasst ist.“

PwC zufolge dürften autonome LKWs in den meisten Industrieländern bis 2030 nicht nur Umwälzungen im Straßenverkehr, sondern auch im Einzelhandel und E‑Commerce zur Folge haben. In Frankreich entfallen z. B. 87 % des Güterverkehrs auf die Straße. Distributoren wie Amazon bemühen sich darum, alle Parameter der Lieferung unter Kontrolle zu bringen. Daher geht PwC davon aus, dass „der Lieferverkehr bald Teil eines logistischen Echtzeitinformationssystems sein wird, in dem die gesamte Lieferkette vom Warenanbieter zum Verteillager und vom Händler bis zum Endkunden erfasst ist“.

Kostenvorteile

Dieser Technologiesprung dürfte für die Speditionsbranche bis 2020 ca. 5 % und bis 2030 knapp 30 % Einsparung bei Transport- und Instandhaltungskosten bedeuten – hauptsächlich dank einer Drittelung der Fahrerkosten. Trotz alledem „bleibt der Mensch das Kernstück der Wertschöpfungskette – nur mit anderen Aufgaben“, unterstreicht der Leiter der PwC-Studie. Denn die Fragen der „letzten Meile“ und des Kontakts zum Kunden bei der Lieferung stellen sich nach wie vor. Hier zeichnen sich bereits neue Berufsbilder ab.

„Platooning“

Dieser Eroberungsfeldzug autonomer Fahrzeuge stützt sich auf die Vernetzung und Verarbeitung von Daten, die von jeder erdenklichen Art von Sensoren erfasst werden. Durch Verbindungsdaten zu ortsfesten Einrichtungen wie Mautstellen, Parkplätzen und Firmen lassen sich sowohl Routen als auch die Supply Chain an sich mit einer Anpassung von Angebot und Nachfrage praktisch in Echtzeit optimieren.

Die miteinander vernetzten LKWs tauschen Echtzeitdaten über die Verkehrslage und Fahrzeiten aus. So lassen sich Konvois („Platooning“) bilden, die wiederum besser regulierte Transportwege und Energieeinsparungen ermöglichen.

Der neue Tesla Truck räumt hier mit der Vorstellung auf, dass Langstrecken zwangsläufig nur mit einem Verbrennungsmotor zu bewältigen sind. „Autonomes Fahren begünstigt elektrische Lösungen für den Güterverkehr,“ bestätigt Laura Brimont vom Institut du Développement Durable et des Relations Internationales (Institut für Nachhaltigkeit und internationale Beziehungen). Der autonome LKW wird somit nicht nur sicherer, sondern auch umweltfreundlicher sein. Auch auf der Straße kreuzen sich so digitale Transformation und Energiewende.

 

17/09/2018