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© VINCI Energies

Das Gebäude von morgen wird nicht nur Energie sparen, sondern soll auch auf einen möglichst geringen CO2-Fußabdruck ausgerichtet sein.

In Frankreich waren Umweltschutzanforderungen für Gebäude bisher hauptsächlich im sogenannten „HQE-Standard“ (Haute Qualité Environnementale, hohe Umweltqualität) zusammengefasst, bei dem das Energiesparen im Mittelpunkt stand. Anfang Juli haben das französische Ministerium für Umwelt, Energie und Meeresschutz sowie das Ministerium für Wohnungsbau und nachhaltiges Wohnen diesen Standard um den CO2-Aspekt ergänzt und das Label „Energie-CO2“ ins Leben gerufen.

„Dieser Ansatz“, so die französische Ministerin für Wohnungsbau und nachhaltiges Wohnen, Emmanuelle Cosse, bei der Vorstellung des Labels, „soll die Förderung von Plusenergiehäusern mit der französischen Entkarbonisierungsstrategie in Einklang bringen“. Das Plusenergie-Konzept sieht vor, dass ein Gebäude weniger nicht erneuerbare Primärenergie verbraucht als es selbst Energie produziert.

Zur Ermittlung des CO2-Fußabdrucks eines Gebäudes wird errechnet, wieviel CO2 bei Herstellung, Transport und Einbau jedes einzelnen Bestandteils eines Gebäudes entstanden ist. Eine Leuchte hat einen bestimmten CO2-Fußabdruck, eine Beton- und eine Holzstruktur haben sehr unterschiedliche CO2-Fußabdrücke, weil Holz dreimal weniger CO2 generiert als Beton.

Das CO2-Kriterium wird immer wichtiger“, so Arnaud Scalbert, Manager des französischen Gebäudetechnik-Netzwerks von VINCI Energies, und unterstreicht die aktuellen Fortschritte beim Einsatz von Holz. In Bordeaux wird gerade ein siebenstöckiger Holzbau errichtet, der bei seiner Fertigstellung 2018 der höchste Frankreichs sein wird – zumindest, bis die Pläne für ein Hochhaus mit 17 Etagen realisiert werden.

Noch wird im Bauwesen und bei der Einrichtung von Büros wenig Holz verwendet, aber der Anteil steigt, und der Werkstoff regt die Fantasie an. Mit Holzwerkstoffen kann die Immobilienbranche ein deutliches Signal setzen, dass ihr die Senkung des CO2-Ausstoßes am Herzen liegt

Das Label „Energie-CO2“ ist derzeit noch in der Testphase, könnte aber schon im Herbst 2016 an Unternehmen verliehen werden, die mit gutem Beispiel vorangehen wollen. „Unser Schwerpunkt liegt im Innenausbau. Deshalb stehen wir bei VINCI Energies nicht unbedingt an vorderster Front. Trotzdem möchten wir das Thema angehen“, so Scalbert, der in der Einführung des CO2-Labels eine Chance sieht, „Unseren Kunden zu helfen, sich von anderen abzuheben“ und „an ihrer Seite zu stehen“, um dieses neue Know-how in die gesamte Gebäudebewirtschaftung zu integrieren.

03/03/2017