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Viapost, die Logistiktochter des französischen Postkonzerns La Poste, hat in eine vollautomatische Paketsortieranlage investiert, an der auch Actemium beteiligt war. Damit reagiert das Unternehmen auf die starken Zuwächse durch den Internethandel.

2021 lag der Umsatz des Internethandels mit Waren und Dienstleistungen laut des französischen Verbands für E-Commerce und Versandhandel (Fevad) bei über 129 Mrd. Euro, ein Zuwachs um 15,1 % (nach +8,5 % im Jahr 2020). Das boomende Onlinegeschäft hat auch Auswirkungen auf die Logistikbranche, insbesondere auf die Zustellung.

Der französischen Post als alteingesessenem Paketdienstleister kamen die Corona-Lockdowns und der Homeoffice-Trend zugute. Das hatte direkte Auswirkungen auf die Produktion in ihren mittelgroßen Paketzentren in der Nähe großer städtischer Ballungsräume.

Automatische Paketerfassungs- und Sortieranlage

In einem dieser Paketzentren, in Argonay nördlich von Annecy in den französischen Alpen, hat Viapost vor kurzem eine innovative, vollautomatische Sortieranlage in Betrieb genommen, welche die Pakete den einzelnen Zustellbezirken zuordnet.

„Die Lösung verringert die Vorbereitungszeit für die Zustellung um den Faktor drei.”

Diese Premiere hat Viapost einer Partnerschaft mit Actemium Lyon Logistics zu verdanken, einer Business Unit der VINCI Energies-Gruppe. Die sogenannte Sort & Drive-Lösung verringert deutlich die Vorbereitungszeit, und das bei vertretbaren Kosten – insbesondere, weil die Produktion auf einen mittleren Paketdurchsatz ausgerichtet wird.

„Vorher sortierten die Zusteller die Pakete in Regale ein und luden sie dann in ihre Fahrzeuge. Jetzt erfolgen die Erfassung und Sortierung in der richtigen Reihenfolge, je nach Zustellrunde. Die Zusteller müssen die die Pakete dann nur noch in ihre Autos einladen“, erläutert Xavier Brun, Geschäftsbereichsleiter bei Actemium Lyon Logistics.

Dreimal weniger Vorbereitungszeit

Das automatische, von Actemium konzipierte Sortiersystem besteht aus vier automatischen Entladestraßen, jede mit einem ausfahrbaren Förderband, auf das die Mitarbeitenden die Pakete aus den Anhängern auflegen. Über ein weiteres Förderband gelangen sie zu einem Messtunnel, wo sie identifiziert und vermessen werden. Hochleistungskameras erkennen die aufgedruckten Strichcodes. Dann werden sie von einem zertifizierten dynamischen System gewogen und zu einer vertikalen Sortierplattform der Firma Interroll befördert.

„Diese Lösung haben wir gemeinsam mit Viapost entwickelt. Wir arbeiten seit sechs Jahren für diesen Kunden. Sie verringert die Vorbereitungszeit für die Auslieferung um den Faktor drei, hat eine Kapazität von 35.000 Paketen am Tag, die dann an die Empfänger:innen zugestellt werden. Das macht 6.200 Pakete pro Stunde, die über 80 Auslässe in die Container der jeweiligen Zusteller:innen gelangen.

Die Innovation hat noch weitere Vorteile, etwa verringerter Wartungsaufwand und größere Nutzerfreundlichkeit durch geringere Lärmentwicklung, abnehmbare Ausgaberutschen und ergonomische Arbeitsplätze.

18/07/2022