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In der EU gehört die Stromerzeugung zusammen mit dem Verkehrssektor zu den CO2-intensivsten Bereichen*. Eine Verbesserung der Kohlenstoffbilanz ist unter anderem durch die Einführung der Kreislaufwirtschaft möglich. Es gibt immer mehr Initiativen zur Entwicklung neuer Wirtschaftsmodelle, wie das Beispiel von Omexom in Finnland zeigt.

Seit den 1960er Jahren beschäftigt sich die im finnischen Hikiä ansässige und auf die Energiewende spezialisierte BU von VINCI Energies mit der Entwicklung und Umsetzung eines Recyclingverfahrens für Transformatorenöl. Transformatoren sind ein wesentlicher Bestandteil von Stromnetzen.

Das in ihnen enthaltene Öl dient hauptsächlich zum Isolieren und Kühlen. Allerdings unterliegt es wie alle Substanzen einem Alterungsprozess. Es sammeln sich Schmutz, Wasser und Oxide darin an und verschlechtern seine Eigenschaften.

Normalerweise wird Transformator-Altöl entweder chemisch aufbereitet oder verbrannt – beides ist nicht sonderlich umweltfreundlich.

„Unser Ansatz ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für unsere Kund:innen.”

„Bei unserem Verfahren entfernen wir Wasser und Verschmutzungen mechanisch aus dem Öl – etwa durch Filterung und Vakuumaufbereitung. Ein 110-kV-25-MVA-Transformator enthält 15 bis 20 m3 Öl und ein 400-kV-400-MVA-Transformator etwa 100 m3“, erläutert Otso Takala, Project Manager Transformation bei Omexom Finnland. „Wir verwenden außerdem pro Jahr zwischen 15.000 und 30.000 Liter recyceltes Öl für die Instandhaltung der Laststufenschalter der Trafos oder zum Nachfüllen.”

Kostenersparnis

Omexom Finnland ging aber noch weiter und wendet diesen Recyclingansatz nunmehr auf den gesamten Trafo an. Schließlich enthält er, wenn er außer Betrieb genommen wird, immer noch jede Menge intakte Teile und auch verschiedene recyclingfähige Wertstoffe: Porzellan, Stahl, Aluminium, Kupfer usw. Durch deren Wiederverwendung verringert sich der Rohstoffverbrauch, gleichzeitig steigt die Lebensdauer der Geräte.

Unser Ansatz ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für unsere Kund:innen“, erläutert Takala. „Tatsächlich haben wir dadurch Bauteile mit normalerweise langer Lieferfrist auf Lager, die unsere Kund:innen aber häufig innerhalb von 24 Stunden benötigen. Außerdem wird durch die Verfügbarkeit kleiner Bauteile sichergestellt, dass nicht ganze Baugruppen getauscht werden müssen. Das kann erhebliche Kosteneinsparungen mit sich bringen.”

Dieser Service verlängert die Lebensdauer eines Transformators derart, dass die Kunden von Omexom Finnland die Investition in eine neue Anlage bisweilen um bis zu zwanzig Jahre aufschieben können – und das bei einer ursprünglichen Nutzungsdauer von etwa dreißig Jahren. Somit liegt es auf der Hand, dass angesichts von Lieferengpässen bei Rohstoffen und Komponenten der Initiative von Omexom Finnland eine vielversprechende Zukunft beschieden ist.

*EEA / Eurostats 2021

 

16/11/2023