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Standpunkte von Persönlichkeiten, Topmanagern, Forschern, Meinungsführern zu einem aktuellen oder strukturgebenden Thema in Bezug auf digitale Transformation und Energiewende.

Seit einigen Jahren behandeln die Medien intensiv das Thema Cyberkriminalität – mit positiven Auswirkungen für die Wirtschaft. Für den Schutz sämtlicher Computer und Daten will sich heute kein Unternehmen mehr auf einen simplen Virenscanner verlassen. Die Firmen werden misstrauischer und versuchen, sich besser zu schützen, denn Sicherheit und neue Technologien sind heutzutage zwei Seiten einer Medaille.

Deshalb steht auch bei Innovationen wie vernetzten Objekten, künstlicher Intelligenz, Chatbots usw. das Thema Sicherheit im Vordergrund. Die französische Wirtschaft ist sich der Risiken im Zusammenhang mit der Datensicherheit bewusst und bereitet sich auf den Schutz vor diesen neuen Gefahren vor. Dieses Risiko beruht jedoch nicht allein auf Daten oder vernetzten Objekten: 35 % aller sicherheitsrelevanten Ereignisse gehen auf das Konto eigener Mitarbeiter. Hier ist langfristige Aufklärungsarbeit gefragt.

Zwei „ergänzende“ Sicherheitsansätze

Neben dem rein „technischen“ Sicherheitsansatz müssen in einem Unternehmen zwei weitere, ergänzende Aspekte beachtet werden: Ein organisatorischer, der Unternehmensführung und die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften betrifft, und ein operativer – etwa die Meldung von Bedrohungen, Sensibilisierung, Risikokultur, technische Marktbeobachtung usw. Beim organisatorischen Aspekt ist der politische Wille der europäischen Institutionen und die Implementierung der allgemeinen Verordnung zum Datenschutz (General Data Protection Regulation, GDPR) zu nennen, die ab 2018 einen europäischen Rahmen für Cybersicherheit vorgibt.

Eine weitere positive Maßnahme ist die in dieser Verordnung festgeschriebene Verpflichtung zur Ernennung eines Datenschutz-Beauftragten (Data Protection Officer, DPO). Es liegt nun an der Wirtschaft, diese neuen, begrüßenswerten Sicherheitsregeln umzusetzen.

Im operativen Geschäft wiederum gibt es zahlreiche Erfassungs- und Schutzmöglichkeiten, aber auch die Bedrohungen wachsen zusehends. Sensibilisierungsmaßnahmen und Risikokultur müssen deshalb von einer technischen Marktbeobachtung flankiert werden, um die Sicherheit des Unternehmens auch langfristig zu gewährleisten. Cybersicherheit ist ein Bereich, der sich ständig und in atemberaubendem Tempo verändert: Ohne durchgängige Marktbeobachtung haben Sensibilisierungsmaßnahmen und Risikokultur deshalb keinerlei Wert. Gleichzeitig sollte jedes Unternehmen Risikoaudits und -analysen durchführen, um seine Risikostrategie an die eigene Branche und die eigenen Problemstellungen anzupassen.

Dank wachsenden Problembewusstseins gehören Sensibilisierungsmaßnahmen, Risikokultur und technische Marktbeobachtung in der französischen Wirtschaft heute zum Alltag. So holt sie nach und nach ihren Rückstand in Sachen Cybersicherheit auf und macht diesen Bereich zu einem wichtigen, strategischen Entwicklungsschwerpunkt.

 

13/12/2017

Cédric Cailleaux, Leiter des Exzellenzzentrums Sicherheit von Axians

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