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Zum Management der erneuerbaren Energieerzeugung, des Stromverbrauchs und der zuverlässigen Stromversorgung erweisen sich Batterien in der industriellen Produktion als sehr nützlich.

Es wird immer mehr Strom aus erneuerbaren Energien produziert. Weil es sich dabei jedoch um unstete Energiequellen handelt, wird der Stromspeichermarkt in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen. Das dürfte auch für die Industrie interessant werden, auch wenn sie derzeit noch davon ausgeht, dass die Stromspeicherung zu kostspielig ist.

Aufgrund der Energiepreiserhöhung und der derzeitigen internationalen Lage sowie sinkenden Kosten für die Speichertechnik könnte sich dies jedoch bald ändern.

Neben wir als Beispiel einen Industriebetrieb mit einer 10 MW-Photovoltaikanlage. Anstatt eines Netzanschlusses, der die volle Peak-Leistung seiner Anlage aufnehmen kann, hat er sich für eine 8MW-Leitung entschieden. So spart er Anschlusskosten. Aber diese Entscheidung ist nur dann effizient, wenn er das Produktionsoptimum während der sonnenreichsten Stunden des Tages in einer Batterie speichern und zur Abdeckung von Lastspitzen nutzen kann.

Eine solche Batterie rentiert sich aber erst, wenn weitere Wertschöpfungsmechanismen für das System zum Tragen kommen“, warnt Edouard Roux, Leiter Strategie von Smart Grid Energy, eine auf die Optimierung der Produktionsanlagen und die Verbrauchsspitzenkappung spezialisierte Business Unit von VINCI Energies.

Wertschöpfungsmechanismen

Diese weiteren Wertschöpfungsmechanismen können auf verschiedenen Ebenen wirken. Zunächst beim Management der Anschlussleistung eines Industriestandorts, d.h. der maximalen Leistung, die er aus dem Stromnetz beziehen kann. „Wenn der Stromverbrauch einer Produktionsanlage stark schwankt, kann sich eine Batterie lohnen, um diese Schwankungen zu glätten und Strafzahlungen für den Bezug einer höheren Leistung zu umgehen“, erläutert Roux.

Damit sich eine Batterie für die Industrie rentiert, müssen mehrere Wertschöpfungsmechanismen genutzt werden.

Außerdem kann eine Batterie vorübergehende Spannungsabfälle oder Stromausfälle kompensieren. „Besonders sensible Standorte, etwa Krankenhäuser, Produktionsanlagen oder Einrichtungen mit Kälteerzeugungsanlagen, nutzen heute Dieselgeneratoren für die Notstromversorgung. Diese Systeme bieten eine große Autonomie und Flexibilität, aber sie verschmutzen die Luft und können kaum rentabel betrieben werden“, unterstreicht er. Batterien werden immer leistungsfähiger und könnten deshalb eines Tages solche Stromaggregate ersetzen.”

Ein weiterer Wertschöpfungsmechanismus im Industriebereich: Die Steuerung der Blindleistung. Dabei handelt es sich um „unnütze“ Leistung, die durch den Standort geleitet wird, ohne dort verbraucht zu werden, und die teilweise durch Netzverluste verloren geht. „Der französische Netzbetreiber RTE stellt auch diese Blindleistung in Rechnung“, sagt Roux. „Zur Vermeidung solcher Verluste kann ein Industriebetrieb Kondensatorbänke installieren, die den Stromfluss reduzieren. Stattdessen sind aber auch Batterien möglich.”

Ausgefeilte Prozesse

Die Kombination all dieser Mechanismen kann Batterien auch für die Industrie interessant machen. Hinzu kommen Dienstleistungen, die ein mit einem Stromspeicher ausgestatteter Industriestandort gegenüber dem landesweiten Stromnetz erbringen kann.

Das ist allerdings komplex zu managen, erfordert ausgefeilte Prozesse und einen Algorithmus, der die Verwaltung und Steuerung der Batterien übernimmt“, gesteht der Manager von Smart Grid Energy ein. In diesem Bereich hat der französische Marktführer für die Wertschöpfung mit Batteriespeichern ein solides, anerkanntes Fachwissen angesammelt – schließlich steht er für 200 der insgesamt 300 MW Speicherkapazität, die in Frankreich installiert ist.

Wenn die Kosten für die Speichertechnik weiter sinken, könnte sich dieser Markt auch in der Industrie rasch entwickeln, denn er bietet den Unternehmen neue Instrumente zur Energiekostenkontrolle.

 

13/10/2022