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Biologische Prozesse oder Systeme sind, genauso wie die Natur an sich, Inspirationsquellen für nachhaltigere Städte und urbanes Leben.

Einerseits die galoppierende Verstädterung mit schädlichen Auswirkungen auf Umwelt und Menschen. Andererseits der bereits seit mehreren Milliarden Jahren funktionierende Kreislauf der Natur. Warum sollte man sich nicht an Letzterem inspirieren, um die Exzesse des Ersteren zu begrenzen? Genau darum geht es bei der Bionik: Die Übernahme von Prozessen und Systemen aus der Biologie in die Technik, um nachhaltige Engineeringlösungen zu entwickeln.

Die insbesondere in den Ökoquartieren der neuen Städte übliche Begrünung von städtischen Parzellen, an der Erdoberfläche, unter der Erde oder auf Dächern, hat zwar Signalcharakter, aber eigentlich nichts mit Bionik zu tun.

Beobachtungen an Tieren

Allerdings werden derzeit zahlreiche, oft überraschende Möglichkeiten geprüft, die auf Tierbeobachtungen zurückgehen: die präzisen Wanderungsbewegungen einer Ameisenkolonie auf Futtersuche, die Fähigkeit eines aus Millionen Tieren bestehenden Starenschwarms, ihren Flug ohne jeden Zusammenstoß zu koordinieren, der Elefant, der mit dem Fuß auf die Erde stampft, um seine kilometerweit entfernten Artgenossen zu warnen… Daraus sollen Führungs-, Verkehrsmanagement- oder Signalsysteme entwickelt werden.

Bei Architekten, Stadtplanern, Politikern, Designern und der Industrie wächst das Interesse für diesen Ansatz, es entstehen bereichsübergreifende Projekte. Die Organisation 1000 Resilient Cities wurde auf Initiative des New Yorker Bürgermeisters Michael Bloomberg nach dem Wirbelsturm Sandy im Jahr 2012 gegründet, um den Erfahrungsaustausch zu fördern, unter anderem auch im Bereich Bionik. In Frankreich fungiert Ceebios als landesweites Kompetenz- und Erfahrungsnetzwerk.

19/03/2018