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Geopositionierung, Geosteuerung, Geofencing… Wie können Gebäudenutzern und Besuchern personalisierte Dienstleistungen geboten werden? Ganz einfach durch Analyse der Nutzungsarten.

Kein Smart Building ohne Geo-Ortung. Aber was wird eigentlich in einem intelligenten Gebäude geortet? Und wozu? Zu diesem Zweck sind zunächst drei Spielarten der Geo-Ortung voneinander zu unterscheiden.

Erstens die Geopositionierung, die dazu dient, die Nutzer eines Gebäudes zu einem gegebenen Zeitpunkt zu erfassen und ihre Wege nachzuvollziehen. „Hier geht es nicht um die Erbringung eines persönlichen Diensts, sondern um die Erfassung der Belegung und ein Tracking der zurückgelegten Wege, um die Nutzung zu bewerten und Störungen zu erkennen zu können“, erklärt Mathieu Rigaud, BIM FM-Projektmanager bei VINCI Facilities.

Die zweite Entwicklungsstufe der Geo-Ortung ist die Geosteuerung. Ziel ist ein optimierter Nutzungskomfort durch Wegweisung zum richtigen Zielort. Nehmen wir das Beispiel eines Wartungstechnikers. Stellen wir uns vor, er trägt schwere Lasten oder muss möglichst rasch eine Störung an einer bestimmten Anlage beheben. Dank Geosteuerung kann er unnötige Umwege vermeiden.

Die dritte Spielart – Geofencing – lässt Interaktionen mit Personen abhängig von ihrer Position in Bezug auf Dienste und Einrichtungen in der unmittelbaren Umgebung zu („Sie nähern sich der Kantine, hier das Tagesmenü“).

Space Management und Space Planning

„Geo-Ortung dient heute hauptsächlich dazu, durch ein besseres Verständnis der verschiedenen Nutzungsarten die gebotenen Dienstleistungen sowohl kurz- (Space Management) als auch langfristig (Space Planning) zu optimieren“, führt Mathieu Rigaud aus.

Beispielsweise lässt sich je nach Belegungsquote, Häufigkeit, Dauer und Nutzungsart eines Sitzungsraums der Einsatzplan einer Reinigungskraft anpassen, um die Sauberkeit nachzuprüfen, Papierkörbe vor und nach der Sitzung zu leeren oder eine gründliche Reinigung vorzunehmen. Ein weiteres Beispiel: in der VINCI Energies Factory wird ein leerer Besprechungsraum, sobald ein Mitarbeiter ihn betritt, automatisch 15 Minuten lang für ihn reserviert.

Längerfristig kann durch Geo-Ortung eine räumliche Anpassung und so eine Optimierung der Gebäudeperformance erfolgen.

Längerfristig kann durch Geo-Ortung eine räumliche Anpassung und so eine Optimierung der Gebäudeperformance erfolgen. „In der Factory – die uns als tägliches Experimentierfeld dient  – haben wir festgestellt, dass die Verbindungen zwischen den Open Work Spaces wenig genutzt werden; die Nutzer ziehen die Außengänge vor. Warum also nicht die ursprüngliche Raumaufteilung überdenken und Gänge für einen höheren Nutzerkomfort gestalten?“, erklärt Mathieu Rigaud.

Der BIM FM-Projektmanager bei VINCI Facilities nennt auch das Beispiel von Thalès in Vélizy, wo Zugangsbereiche und Wege für eine optimierte Geosteuerung festgelegt wurden.

Digitales Selbstvertrauen

Ortung, Tracking, Interaktion, ganz zu schweigen von einer möglichen Kombination mit Verhaltensdaten und/oder personenbezogenen Daten, können – durchaus verständlich – zu Widerstand führen. Daher muss in Sachen Geo-Ortung wie für andere Smart Building-Funktionen ein Positivdenken für weiterführende Überlegungen und Entwicklungen etabliert werden. Denn ohne digitales Selbstvertrauen wird sich der „Smart“-Markt nicht entwickeln können.

 

13/02/2018