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Das Smart Building kann sich nur entwickeln, wenn alle Akteure im Immobilienbereich erfolgreich und dauerhaft zusammenarbeiten.

Sensoren, Tools zur Datenanalyse, Echtzeit-Managementplattformen: Es ist alles bereit für die Smart-Building-Revolution. Jedenfalls fast alles. Rein technisch steht also nichts mehr im Wege, aber bei der Entwicklung des intelligenten Gebäudes im industriellen Maßstab gibt es noch immer wirtschaftlich und kulturell bedingte Widerstände.

Anders gesagt: Die Konnektivität ist da, aber die Interoperabilität lässt auf sich warten. Dabei sind es gerade der Datenaustausch und die Zusammenarbeit zwischen allen intelligenten Systemen im und ums Haus, die den Schlüssel zum Smart Building darstellen.

Tatsächlich sind heute fast alle Gebäude, die das Attribut „smart“ für sich beanspruchen, mit einem Gebäudeleitsystem ausgestattet, das aber nur mit Systemen desselben Herstellers kommuniziert. Der Grund dafür sind Geschäftsmodelle, die noch immer in einer „proprietären“ Logik verhaftet sind. Dabei erfordert gerade das Smart Building von sämtlichen Akteuren eine wahrhaft kopernikanische Wende.

Interoperabilität ist nur mit effizienter, dauerhafter Zusammenarbeit möglich. Genau dafür kämpft seit 2012 die Smart Building Alliance (SBA) mit ihren Empfehlungen zu Gebäudeinfrastrukturen „ready2services“. So lautet auch das Credo der Facility Manager, deren Aufgabe in der Vereinfachung der Anlagensteuerung durch Datenaustausch zwischen allen Systemen liegt, angefangen vom Bau über das technische Gebäudemanagement bis hin zu Komfortanwendungen für die Gebäudenutzer.

Building Data Factory

Deshalb hat VINCI Facilities kürzlich die „Building Data Factory“ aufgebaut, deren Funktion in der Bündelung und Vernetzung sämtlicher Gebäudedaten besteht. „Dieses Computersystem dient nicht nur zur Datenspeicherung, sondern umfasst Zukunftstechnologien wie dynamische Datenanalyse, Benchmarking, prädiktive Wartung, KI usw. Ein wesentlicher Vorteil dieses Angebots ist die Möglichkeit zur Vernetzung mit den meisten marktgängigen Tools (Maintenance-Software, Gebäudeleittechnik, Management-Tools für die Raumbelegung, Service-Anwendungen usw.)“, erläutert Philippe Conus, Direktor der Marke VINCI Facilities.

Denn genau in der Verbindung sämtlicher Facetten der Gebäudedigitalisierung, auf Anlagen- wie auf Betriebsebene, liegt die große Herausforderung. Dabei geht es darum, leistungsfähige Schnittstellen zu vier großen Anwendergruppen sicherzustellen: zu den Nutzern, dem Kunden, dem technischen Instandhalter und zum Hypervisor.

Die drei Stufen des intelligenten Gebäudes

Diese Vision beruht auf drei großen, funktionalen Grundvoraussetzungen. Zunächst die physische Interoperabilität im Zusammenhang mit den Anlagen und Betriebsdaten, was voraussetzt, dass sich Hersteller und Betreiber für offene Systeme entscheiden, die Daten und Befehle für dritte, a priori unbekannte Dienste zur Verfügung stellen.

Dann die Dateninteroperabilität – alle Systeme müssen eine gemeinsame Sprache sprechen. Das ist eine der Aufgaben des digitalen Modells, das die Daten anhand von Namenskonventionen strukturiert.

„Dank IP können heute dauerhaft offene, evolutive Architekturen implementiert werden.“

Last but not least die letzte Stufe des intelligenten Gebäudes: die Analyse der Nutzungsdaten. Nur so können relevante, leistungsfähige Service-Leistungen erbracht werden.

Dank IP können heute dauerhaft offene, evolutive Architekturen implementiert werden, die während des gesamten Lebenszyklus des Gebäudes aktualisierbar sind – dadurch gibt es keine Obsoleszenzprobleme“, erläutert David Ernest, Leiter Innovation und Energie bei VINCI Facilities.

Die Herausforderung ist funktionaler Natur: Die vorhandenen Systeme sollen so leistungsfähig wie möglich sein. Aber auch die Wirtschaftlichkeit spielt eine wichtige Rolle. Aufgrund der Bündelung ist die Interoperabilität nämlich der sicherste Weg, damit sich ein Gebäude von einer Kostenstelle in ein Profit Center verwandelt.