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Das vom Münchner Jungunternehmen SonoMotors entwickelte Elektroauto könnte ab 2018 in Serie gehen. Eine nicht nur technische Hochleistung!

Der Sion ist das erste Elektroauto, das sich dank Solarzellen selbst lädt. Dieses technische Juwel auf Rädern reifte in vier Jahren Entwicklungszeit in der Garage des Münchner Startups SonoMotors zum Prototypen heran. Die Technologie ist nicht grundsätzlich neu, denn „Solar-Boliden“ messen sich ja bereits alle drei Jahre beim „World Solar Challenge“; im Oktober 2017 wird auch Axians (VINCI Energies) an diesem Rennen teilnehmen. Es ist allerdings das erste Mal, dass ein Solarauto für den täglichen Einsatz als Citycar angeboten wird.

7,5 m2 Solarzellen

Mit 140 km/h Spitzengeschwindigkeit und 120 km Reichweite holt sich der Sion täglich zusätzliche 30 km Reichweite von der Sonne: mindestens 5 Stunden Sonneneinstrahlung, auch bei bewölktem Himmel, sind dafür nötig. Die gespeicherte Sonnenenergie genügt auch, um die Stromverbraucher im Innenraum zu versorgen (Radio, Armaturenbrett, an der USB-Steckdose angeschlossene Geräte, Beleuchtung).

Diese hohe Ladekapazität mit Sonnenenergie verdankt der Sion den direkt in die Karosserie eingebauten Solarzellen, die insgesamt 7,5 m2 Fläche einnehmen. Für den restlichen Bedarf kann die Fahrzeugbatterie auf herkömmliche Art und Weise aufgeladen werden: im Schnelllademodus an Stromtankstellen für Elektrofahrzeuge in nur 30 Minuten auf 80% bzw. in 15 Minuten auf 50% der Batteriekapazität oder in 8 Stunden Langsamladezeit bei Anschluss an eine Haushaltssteckdose.

Auf Fahrzeuge mit Elektroantrieb (E- und Plug-in-Hybridfahrzeuge) könnten bis zu 30% des europäischen Fahrzeugbestands entfallen.

Darüber hinaus haben sich die Ingenieure von SonoMotors weitere Neuerungen einfallen lassen: für gesunde Luft im Innenraum sorgt eine dünne Schicht Islandmoos; diese natürliche Flechtenart entzieht der Luft die Feuchtigkeit, dient als Feinstaubfilter und dämpft den Lärm von außen.

Crowdfunding

Auch bei der Finanzierung ging der Sion neue Wege. SonoMotor hat sich dafür an die internationale Crowdfunding-Plattform Indiegogo gewandt. Eine Kampagne brachte dem Startup 200 000 Euro, die zur Weiterentwicklung des Prototypen eingesetzt wurden.

Bei einem Mindestbeitrag von 100 Euro wurde die Möglichkeit einer Probefahrt mit anschließender Vorbestellung angeboten. Diese Vorverkaufsstrategie dürfte die ab 2018 geplante Serienfertigung des neuen Modells auf Touren bringen. Es wird in der Basisausführung (120 km Reichweite, 14,4 kWh Batteriekapazität) für 12 000 Euro und als Premium-Variante (250 km Reichweite, 30 kWh Batteriekapazität) für 16 000 Euro erhältlich sein.

IFP Energies Nouvelles zufolge dürften auf Fahrzeuge mit Elektroantrieb (E- und Plug-in-Hybridfahrzeuge) bei optimistischer Prognose 30% und bei realistischer Annahme 20% (10% Plug-in-Hybridfahrzeuge und 10% Elektrofahrzeuge) des europäischen Fahrzeugbestands entfallen.

Gewiss, die Nachfrage nach Elektroautos nimmt zu (2016 in Frankreich +28% nach Angaben von Avem), allerdings wirken vor allem die hohen Preise, die geringe Reichweite und die Batterieladezeit weiterhin bremsend. 3 Hindernisse, die der Sion durch sein gutes Preis-/Leistungsverhältnis mithelfen könnte, auszuräumen.

 

17/10/2017