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Das Werk von Uxello Fabrication-Profab verwendet große Mengen an Stahlrohren für die Vorfertigung von Sprinkleranlagen. Gemeinsam mit seinen Lieferant:innen hat das Unternehmen eine Lösung für die Herstellung klimafreundlichen Stahls gefunden.

Uxello Fabrication-Profab hat sich auf die Vorfertigung von Sprinkleranlagen spezialisiert, die dann von den Uxello-Business Units (VINCI Energies) auf den Baustellen montiert werden. Im etwa hundert Kilometer nördlich von Paris gelegenen Werk werden pro Jahr gut 3.000 Tonnen Stahlrohre verarbeitet. Die Stahlerzeugung in Hochöfen verursacht jedoch mit die meisten Treibhausgase.

Ein Hochofen ist eine Industrieanlage, in der die in Erzen enthaltenen Metalle gleichzeitig desoxidiert und geschmolzen werden. Dafür wird ein kohlenstoffreicher, fester Brennstoff eingesetzt. Üblicherweise verwandelt ein Hochofen Eisenerz in flüssiges Eisen. Dafür wird Koks eingesetzt, der gleichzeitig als Brennstoff und Reduktionsmittel dient. Dabei entstehen pro Tonne Stahl zwischen 2 und 2,5 Tonnen CO2-Äq, das entspricht dem Ausstoß eines Wagens mit Verbrennungsmotor auf einer Strecke von 11.489 km.

Wie kann das Uxello-Werk klimafreundlicher arbeiten? Eine Frage, mit dem sich das Management der Gruppe befasst hat. „In Gesprächen mit dem Lieferanten ZNB (Zuid Nederlandse Buizen) haben wir eine Möglichkeit gesucht, um unsere Kohlenstoffbilanz schnellstmöglich zu verbessern“, erinnert sich Nicolas Bauer, Einkaufsleiter Uxello Frankreich.

Recyclingmaterial

Die im Frühjahr 2022 gestarteten Gespräche zwischen Uxello und ZNB führten schnell zu einer innovativen Lösung: ein klimafreundliches Stahlrohr, das bereits im Januar 2023 intern vorgestellt wurde. „Das neue Rohr wird in einem elektrischen Lichtbogenofen aus Schrott hergestellt. Der notwendige Strom kommt aus Wind, Wasser und ggf. Photovoltaik. Für die Direktreduktion des Stahls wird klimaneutraler Wasserstoff eingesetzt“, erläutert Jean-Claude De Vale, BU-Leiter Uxello Fabrication. „Der so hergestellte Stahl verursacht pro Tonne nur zwischen 400 und 700 kg CO2, also 80 % weniger als bisher.“

„Rohre zum gleichen oder sogar niedrigeren Preis als herkömmliche Produkte, in derselben Qualität und mit einem erheblichen ökologischen Benefit.”

Uxello Fabrication hat bereits 500 Tonnen Rohre aus dem mit diesem neuen Verfahren hergestellten Stahl bestellt. Die Lieferung war für das dritte Quartal 2023 geplant. „Wir sind die einzigen in Europa und wahrscheinlich weltweit, die bei diesem Produktionsverfahren auf 100 % Recyclingmaterial setzen. Das macht uns zu echten Vorreitern in der Brandschutzbranche“, unterstreicht Bauer. „Die Zertifizierungen für dieses Verfahren laufen. Jetzt müssen wir einen entsprechenden Markt für unser Produkt aufbauen, damit die Nachfrage seitens der Uxello-BUs und der Kund:innen steigt.”

Preise senken

Derzeit sind diese klimafreundlichen Stahlrohre noch 20 bis 30 % teurer als die konventionell im Hochofen mit fossilen Energieträgern hergestellten. Allerdings setzt Uxelo Fabrication auf rasche Preissenkungen.

Die Lieferkette der CO2-armen Rohre stützt sich derzeit auf zwei deutsche Firmen: Salzgitter produziert und liefert die mit einem elektrischen Lichtbogenofen hergestellten Stahlcoils, Stahl-Becker spaltet sie (Zuschnitt der Coils in der für die Rohre benötigten Breite). In einer Fabrik in Italien werden die Coils dann zu Rohren geformt.

Wir arbeiten daran, die Kosten zu senken und die Lieferkette zu verkürzen, um noch mehr CO2 einzusparen“, so Nicolas Bauer abschließend.

18/01/2024