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Bereits seit 2015 setzt die Firma Hype auf einen integrierten Ansatz und übernahm so eine Führungsrolle bei der Implementierung der Wasserstoffmobilität. Unterstützt wird sie dabei vom VINCI-Konzern. Beide Partner tragen so zur Strukturierung des Sektors auf nationaler und europäischer Ebene bei.

Der Verkehr steht in Frankreich für 25 bis 30 % der Treibhausgasemissionen. Deshalb werden hohe Summen in die Dekarbonisierung des Straßenverkehrs investiert. Derzeit betrifft dies hauptsächlich die Umstellung auf Elektromobilität. Insbesondere die Batterietechnik macht rasche Fortschritte.

Akkus sind allerdings kaum für den Schwerlastverkehr oder nicht planbare Fahrten geeignet, etwa für schwere und leichte Nutzfahrzeuge, öffentliche Verkehrsmittel und Taxiflotten. Das hat mit dem Gewicht der Batterien zu tun, mit der Reichweite und vor allem mit der Ladezeit. Wasserstoff bietet hier gewichtige Vorteile, insbesondere in Sachen Reichweite und Betankungsgeschwindigkeit.

Beim Schwerlastverkehr wird sicher noch einige Zeit ins Land gehen. Die Hersteller bieten kaum Wasserstoff-Lkw an, das Tankstellennetz ist schlecht ausgebaut und die Investitionskosten sind viel zu hoch.

Die am schnellsten umsetzbare Nutzungsmöglichkeit für Wasserstoff bietet sich bei leichten Fahrzeugen, insbesondere Taxis, der Last-Mile-Logistik und bei Einsatzkräften, aber auch in der Daseinsvorsorge (vor allem Busse und Müllfahrzeuge). Ein Markt, in den die Firma Hype, die erste integrierte Wasserstoff-Mobilitätsplattform Frankreichs, bereits seit 2015 investiert. Im Großraum Paris setzt sie auf ein vollintegriertes Angebot für eine Taxiflotte.

„Wir möchten diesen ersten Markt für einen effektiven Wasserstoffeinsatz direkt betreiben, um schneller Skaleneffekte zu erzielen und für einen raschen und massiven Umbau des gewerblichen Verkehrs zu sorgen. Dazu müssen wir gleichzeitig Fahrzeuge, Tankstellen und Nutzungsformen im Blick haben“, erläutert Mathieu Gardies, Gründer und Geschäftsführer von Hype.

26 Tankstellen im Großraum Paris bis Ende 2025

Von 5 Wasserstofftaxis im Jahr 2015 auf 700 bis Ende 2023 – Hype verfolgt klare, hochgesteckte Ziele. Die Firma wird unter anderem von VINCI Concessions unterstützt, die 15 Mio. Euro in die nationale und internationale Implementierung investiert.

Hype plant Niederlassungen in 15 weiteren Metropolen innerhalb und außerhalb Frankreichs. Vor kurzem wurden die sieben ersten Städte benannt, in denen das seit sieben Jahren im Großraum Paris erprobte Konzept umgesetzt werden soll (Le Mans, Bordeaux, Brüssel, Barcelona, Madrid, Lissabon, Porto). In diesen Ballungsräumen sollen bis Ende 2025 mindestens 18 Tankstellen und 3 Elektrolyseure implementiert werden. Dafür will man sich auf die Ressourcen und Kompetenzen von VINCI Concessions und VINCI Energies stützen.

„VINCI Energies verfügt bereits über sämtliche erforderlichen Kompetenzen zur Entwicklung eines integrierten Angebotes.”

Parallel beauftragte die Firma VINCI Energies mit 26 neuen Tankstellen für grünen, lokal produzierten Wasserstoff im Großraum Paris (davon 20 mit einer Kapazität von einer Tonne pro Tag). Auch diese sollen bis 2025 gebaut werden. Das Netz ist auf eine Flotte von 10.000 Taxis und weitere Wasserstoffnutzungen ausgelegt.

„Die Gruppe verfügt bereits über sämtliche erforderlichen Kompetenzen zur Entwicklung eines integrierten Angebotes. Die Größe dieses Projekts und seine Vorreiterrolle bieten uns Gelegenheit, unser Know-how auszuweiten und zu verbessern“, meint Nicolas Dattez, Hydrogen Development Director bei Actemium und Moderator der Arbeitsgruppe Wasserstoff von Leonard, der Zukunftsforschungs- und Innovationsplattform des VINCI-Konzerns.

Für Hype liegt der Sinn dieser Partnerschaft in dem Willen, eine Katalysatorrolle für die Branche zu spielen. Industriefirmen erhalten eine Plattform, um ihre Lösungen unter guten Bedingungen auf Herz und Nieren zu prüfen und zu verbessern.

Souveränität ist Trumpf

Noch vor fünf Jahren dachte man außer bei Toyota, Hyundai und in einigen Start-ups nirgendwo ernsthaft über Wasserstoffmobilität nach“, erinnert Dattez. „Heute ist man sich einig, dass Wasserstoff einen Teil zur Lösung beitragen kann, insbesondere für den Güterfernverkehr und ortsgebundene Flotten.”

Der Fachmann fügt hinzu: „Der harte Wettlauf um die beste Technologie und um Energiesouveränität hat begonnen, und sämtliche Regierungen investieren massiv. Schon bald wird man Antworten auf Fragen liefern müssen wie „Wo wird der Wasserstoff hergestellt?“ oder „Lieber dezentral oder lieber zentral produzieren?“.“

Der Batteriemarkt wird weitgehend von China dominiert, umso mehr ist Wasserstoff für Frankreich auch eine Frage der nationalen Souveränität, und es kommen derzeit zahlreiche neue Player auf diesen innovativen Markt. Die Strukturierung der Wasserstoffbranche in Frankreich und Europa soll den industriellen Rückstand im Batteriesektor ausgleichen und eine Dynamik anstoßen, in der beide Lösungen parallel optimiert werden. So könnte sich Frankreich als weltweiter Marktführer bei Wasserstofflösungen etablieren.

17/07/2023