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Lange Zeit galt das Bauwesen als wenig innovativ, doch immer mehr technische Innovationen halten auch in diesem Sektor Einzug. Diese Beschleunigung gibt Anlass zu Neueinstellungen und Weiterbildungsmaßnahmen im Bau- und Instandhaltungsgewerbe.

BIM-Manager (Building Information Modelling), Niedrig-Energie-Gebäudetechniker, Fachkräfte für Energieleistungsverträge, Haushaltstechniker, Raumplaner – immer mehr neue Berufe entstehen im Bau- und Instandhaltungsgewerbe, das sich unter dem Druck der digitalen Technik rasch weiterentwickelt. Gleichzeitig müssen sich die traditionellen Berufe – Maurer, Heizungsbauer, Elektriker – auf neue Technologien (Netze, IoT) einstellen, mit denen Heizungs-, Klima- und Beleuchtungsanlagen nunmehr ausgestattet sind.

Diese zweifache Entwicklung betrifft Dienstleistungsberufe und technische Instandhaltungsberufe (oder Facility-Management) gleichermaßen. „Das Hospitality-Management bringt die Servicequalität des Gastgewerbes und erstklassiger Coworking-Standorte in die Unternehmen. Um diesen Trend aufzugreifen, hat VINCI Energies 2017 das Unternehmen Opal aufgekauft, das unseren Kunden und ihren Bewohnern Hospitality-Manager zur Verfügung stellt“, erklärt Philippe Conus, Direktor der Marke VINCI Facilities.

Im Technikbereich hat die Digitalisierung immer komplexere Systeme der Gebäudesteuerung hervorgebracht. Durch BIM sind beispielsweise neue Funktionen entstanden, die Kunden beim Entwurf ihres digitalen Bewirtschaftungsmodells unterstützen. „Beim Entwurf konzentrieren sich die BIM-Manager insbesondere auf die 3D-Funktion. Für die Bewirtschaftung ist der Faktor Datenbank sehr wichtig, und dabei handelt es sich um ein neues Phänomen“, erläutert David Ernest, Direktor für Innovation bei VINCI Facilities.

Im Zusammenhang mit BIM wurden drei neue Kompetenzen identifiziert: der Entwurf und die Erweiterung des digitalen Modells, die Modellverwaltung (Zugangsrechte, Vollständigkeit der Daten) und die Modellpflege (Aktualisierung der Merkmale). „Saint-Gobain hat letztere Kompetenz kürzlich in einer Ausschreibung neu eingeführt“, ergänzt Philippe Conus.

Ad-hoc-Ausbildung

Auf das digitale Modell folgt die Umsetzungsphase, der Bau eines intelligenten Gebäudes, dem sogenannten Smart Building. Auch bei der GLT (Gebäudeleittechnik) und der Anlagen- und Infrastruktursteuerung müssen digitale Aspekte in die Abläufe integriert werden. „Die GLT nähert sich immer stärker der IT-Welt an“, stellt David Ernest fest. „Wir bewegen uns in Richtung IP (Internet Protocol), um Gebäude auszustatten.“ Netzwerke und digitale Geräte produzieren Daten. Diese müssen anschließend genutzt und geschützt werden, denn digitale Prozesse bedeuten auch ein Risiko bezüglich der Cybersicherheit.

Um seine Techniker und Ingenieure auszubilden, hat VINCI Facilities zusammen mit VINCI Energies vor einem Jahr das Facility-Management-Institut gegründet. Die ersten Lehrgänge haben im Juni 2018 begonnen, weitere dürften bald folgen. „Wir bieten bereits sechs Lehrgänge zum Thema Facility-Management und Energieeffizienz von Gebäuden. In den kommenden Monaten werden weitere zu den Themen BIM, berufsbezogene Informatik usw. hinzukommen“, erläutert Philippe Conus.

Bis die ersten Absolventen diese Lehrgänge abgeschlossen haben, müssen qualifizierte Mitarbeiter für diese neuen Funktionen eingestellt werden. Doch diese Fachkräfte sind heiß begehrt. VINCI Energies setzt auf sein attraktives und innovatives Image und hat gerade die Patenschaft für einen Jahrgang der École supérieure des Travaux publics-Paris (ESTP) übernommen.

13/12/2018