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Eine Erhebung des Fives Plants of the Future Observatory ergibt, dass die weltweiten Investitionen der Industrie zu 41% „Industrie 4.0“-Projekte betreffen.

Die als vierte Industrierevolution oder Industrie 4.0 bezeichnete „Fabrik der Zukunft“ zeichnet sich durch die Aufhebung der Grenzen zwischen der physischen und der digitalen Welt aus. Dafür sorgt die Integration digitaler Technologien (Internet der Dinge, virtuelle Realität, Cobots usw.) in den Industrieprozess. Zusätzlich zu technischen Challenges bringt diese Transformation auch wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Herausforderungen mit sich. Ein effektiver Wandel der Industrie, der eine komplette Umstellung bestehender Anlagen nach sich ziehen kann.

Diese neue Fabrikgeneration ist vielversprechend. Sie birgt das Potenzial in sich, im produzierenden Gewerbe neue Impulse zu setzen, effizienter und umweltfreundlicher zu fertigen und zugleich die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz zu verbessern.

Der Begriff Fabrik der Zukunft oder Industrie 4.0 ist seit einigen Jahren in aller Munde. Wie sieht es jedoch mit konkreten Projekten aus? Das wollte das Fives Plants of the Future Observatory herausfinden und startete 2016 eine Erhebung über Investitionen in der Industrie. Sie basiert auf einer Analyse von Presseberichten über signifikante Investitionen im Industriesektor. Insgesamt wurden 3412 Projekte aus 162 Ländern unter die Lupe genommen.

Das im März 2018 veröffentlichte Barometer zeigt auf, dass 41% der Investitionen in Industrieprojekte 2017 die Fabrik der Zukunft betreffen. Um als solche zu gelten, muss zumindest eines der folgenden Kriterien erfüllt sein: Digitalisierung, Arbeitsflexibilität, umweltschonende Maßnahmen, Energieeffizienz, Maßnahmen zugunsten des Umfelds und der Gesellschaft.

„In der Praxis lässt sich effektiv eine Dynamik erkennen, aber wir stehen erst am Anfang dieses Wandels.“

Das am häufigsten angetroffene Kriterium – 17% der Investitionsprojekte – ist die Digitalisierung. Maßnahmen zugunsten sozialer und gesellschaftlicher Belange betreffen hingegen nur 6,2% der Projekte. Bezogen auf die Anzahl der Projekte und die investierten Beträge steht der Energiesektor an der Spitze, gefolgt von der Chemie und vom Automobilbau. Ebenfalls beachtlich: diese Investitionen dürften in den kommenden Jahren zur Schaffung von 600.000 Arbeitsplätzen führen.

Ungeachtet der Ergebnisse dieser Studie bleibt Thomas Leseigneur, Innovationsbeauftragter bei Actemium – VINCI Energies-Marke für die Industrie – vorsichtig, wenn es darum geht, diese zu deuten. „In der Praxis lässt sich effektiv eine Dynamik erkennen; die Industrie wird sich immer stärker bewusst, welches Potenzial in der Digitalisierung, technischen Entwicklungen und Technologiesprüngen steckt. Die Überlegungen sind jedoch unbedingt auf die Nutzung auszurichten. Allzu häufig wird das Thema aus technologischer Sicht angegangen. Wir stehen erst am Anfang dieses Wandels“, merkt er an. „Ein solches Transformationsprojekt erfordert zunächst eine Vision und die Mobilisierung aller Akteure im jeweiligen Unternehmen. Auch bereits bewährte Methoden, die es bereits vor dem Auftauchen des Begriffs Fabrik der Zukunft gab, wie beispielsweise Lean Manufacturing, lassen sich mit Hilfe von Digitalisierung noch sehr viel effizienter gestalten.“