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Um die ehrgeizigen Ziele beim Abfallrecycling zu erreichen, sind zeitaufwändige Formalitäten erforderlich. Diese können durch die Digitalisierung der Verfahren deutlich verkürzt werden. Mit digitalen Lösungen, etwa von Axians, sorgen deutsche Unternehmen für beschleunigte Entsorgungsverfahren.

Auch bei der Abfallbehandlung zielt Deutschland auf Exzellenz. Die Wiederverwertung hat dabei Vorrang, sowohl bei Industrieabfällen als auch bei Hausmüll. Die Recyclingquote für kommunale Abfälle liegt bei knapp 60 %, ist also recht hoch im Vergleich zu den 50 %, die EU-weit bis 2020 anvisiert werden.

Aber die Sorge um die Umwelt führt auch zu sehr strengen Vorschriften und bisweilen komplexen, zeitaufwändigen Verfahren; jedenfalls, wenn sie ihren üblichen bürokratischen Weg gehen: Papierformulare, Durchschläge in mehrfacher Ausfertigung, Postversand … Ganz besonders in diesem Bereich führt die Digitalisierung zu schnelleren, kostengünstigeren und zuverlässigeren Verfahren.

Alexander Marschall ist Produktmanager bei Axians eWaste (VINCI Energies), einer auf Software-Lösungen für die Abfallentsorgung spezialisierten BU. Er erläutert die Entwicklungen in der Branche und die Hebelwirkung, welche die Digitalisierung in einem Abfallbeseitigungsverfahren haben kann, das schon lange nicht mehr linear ist.

Riesiger Verwaltungsaufwand

Heute heißt Mülltrennung, dass konsequent unterschieden wird zwischen Restmüll, zu recycelndem Material und wiederverwertbaren Rohstoffen. Die Entsorgung nicht recycelbarer Abfälle ist sehr stark reglementiert. Diese Prozesse erfordern einen hohen Verwaltungsaufwand, an dem viele Parteien der Privatwirtschaft und der öffentlichen Verwaltung beteiligt sind: die Industrie, der Entsorger und das Recyclingunternehmen sowie die zuständigen Behörden.

Die Entsorgung gefährlicher Abfälle muss von der zuständigen Behörde genehmigt werden. Dazu sind manchmal mehr als acht Dokumente in mehrfacher Ausfertigung einzureichen, unterstreicht Alexander Marschall in einem Blogeintrag. Jeder Transport erhält zudem einen Begleitschein in sechsfacher Ausfertigung, der von allen Beteiligten im Laufe des Müllentsorgungsprozesses unterschrieben wird …

Noch größer wird der Papierkrieg bei der grenzüberschreitenden Verbringung von Abfällen, denn dabei reden auch die Behörden der Transitländer mit. Hier fallen unter anderem Prozessbeschreibungen der Abfallentstehung, Versicherungsdokumente oder Deklarationsanalysen an – insgesamt sind so rund 20 verschiedene Antragsunterlagen nötig.

Zuverlässige digitale Daten

Die zahlreichen Dokumente und Medienbrüche, etwa durch die händische Übertragung einer telefonischen Anfrage auf ein Papierformular, das dann noch einmal im Computer erfasst wird, kosten nicht nur Zeit, sie verursachen auch Übertragungs- und Tippfehler, die den Entsorger rasch in den Verdacht der illegalen Müllablagerung bringen können! Das kann für alle Abfalltransportbeteiligten sehr teuer werden, denn sie sind rein rechtlich für die ihm anvertrauten Abfallstoffe verantwortlich, bis er einen Nachweis über deren ordnungsgemäße Entsorgung liefert.

Die Digitalisierung des Verfahrens erhöht die Zuverlässigkeit der Daten und somit die Rechtssicherheit bei gleichzeitiger Verringerung von Bearbeitungszeit und Kosten.

Vor diesem Hintergrund macht die Digitalisierung das gesamte Verfahren zuverlässiger und somit rechtssicherer. Außerdem verringert sich die erforderliche Bearbeitungszeit und damit die Kosten sowohl für den Müllerzeuger als auch für das Recycling- bzw. Entsorgungsunternehmen.

Deutschland ist ein Vorreiter in diesem Bereich: Seit 2010 gilt bei gefährlichen Abfallstoffen das elektronische Abfallnachweisverfahren (eANV) als gesetzliche Vorgabe. Alle Dokumente für die Abfallerfassung, den Transport und die Entsorgung müssen papierlos bearbeitet werden, um Medienbrüche zu vermeiden und die Schlüssigkeit der Daten über das gesamte Verfahren hinweg zu gewährleisten.

Europäischer Standard?

Mehrere zehntausend Unternehmen sind von diesen gesetzlichen Vorgaben betroffen. Eine Reihe von ihnen nutzt für das eANVportal eine Plattform von Axians eWaste, die durch das gesamte Verwaltungsverfahren führt: Registrierung, Nachweis, Einhaltung der Vorschriften, Authentifizierung und qualifizierte elektronische Signaturen.

Eine weitere IT-Lösung für die Entsorgungswirtschaft ist das eTSFportal, das die grenzüberschreitende Abfallverbringung deutlich erleichtert. „Der internationale Austausch könnte noch reibungsloser vonstattengehen, wenn eTSF als ein neuer Standard von Europa übernommen würde“, bemerkt Alexander Marschall unter Verweis auf die Erfahrungsberichte deutscher Unternehmen, die das papierlose Verfahren nutzen.

Weitere Infos:
https://www.axians.de/