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Städte verwenden bereits heute Kameras und Induktionsschleifen, um den Straßenverkehr zu entzerren. In Zukunft setzt das Verkehrsmanagement mit „Floating Car Data (FCD)“ massiv auf die Erfassung von Lokalisierungsdaten fahrender Autos. Diese Entwicklung wird auch in Rouen (Frankreich) beobachtet, wo die Stadtverwaltung mit Citeos zusammenarbeitet.

Man weiß, dass sie die Umwelt verschmutzen, aber ihre wirtschaftlichen Auswirkungen werden oft außer Acht gelassen. Dabei verursachen Staus auf Straßen und Autobahnen hohe volkswirtschaftliche Kosten. Laut INRIX, einem Lieferanten von Lösungen für den Verkehrssektor, fallen durch Staus in den westlichen Volkswirtschaften bis 2030 jährliche Kosten von 221 Milliarden Euro an.

In Frankreich beläuft sich die Rechnung auf 22 Milliarden Euro, 31 Prozent mehr als noch 2013. Von allen Städten, die INRIX unter die Lupe genommen hat, verzeichnet Paris die größte Steigerung (+51 Prozent).

In den Stadtverwaltungen hat der Kampf gegen verstopfte Straßen oberste Priorität. „Dabei ist es in Großstädten bereits heute technisch unmöglich, dem Autoverkehr noch mehr Raum zur Verfügung zu stellen. Im Gegenteil, aus Umwelt- und Kostengründen wollen die Stadtverwaltungen den Pkw zurückdrängen“, resümiert Jean-Marc Raymond, BU-Leiter von Citeos in Rouen (VINCI Energies).

Das am schnellsten wirkende Mittel dafür ist hier sicher das Verkehrsmanagement. Vor allem, seitdem die Gebietskörperschaften auf einen mächtigen Verbündeten zählen können: FCD.

Heute investieren die meisten Metropolen in intelligente Verkehrsbeeinflussungssysteme. Von der Verkehrsleitwarte der Stadt Rouen in Nordwestfrankreich aus können beispielsweise die Ampelphasen geregelt, Informationen von Kameras oder Induktionsschleifen ausgewertet, Mitteilungen auf elektronischen Anzeigetafeln entlang der wichtigsten Verkehrsachsen eingeblendet, Daten auf der Website www.trafic-metropole-rouen.fr veröffentlicht und SMS-Warnungen an die Autofahrer versandt werden.

Multimodales Verkehrsmanagement

Die Überwachungssysteme sind inzwischen soweit, dass wir uns nicht mehr auf den Autoverkehr beschränken, sondern ein multimodales Verkehrsmanagement betreiben. Dies beinhaltet die Berücksichtigung von Fußwegen, Taxis, ÖPNV, Fahrrädern und Carsharing“, erklärt Raymond.

„Floating Car Data ist eine flexible Echtzeit-Lösung.“

Die Verkehrszählung erfolgt derzeit zwar noch hauptsächlich mit Induktionsschleifen unter der Fahrbahn, wird aber in Zukunft massiv auf Floating Car Data (FCD) zurückgreifen.

Dabei wird das Telekommunikationsnetz genutzt, um in Echtzeit anonymisierte, geolokalisierte Fahrzeugdaten von Navigationssystemen, Radarwarnern und Smartphone-Apps weiterzuleiten. Diese Rohdaten werden verarbeitet und liefern Informationen über die Geschwindigkeit auf verschiedenen Straßenabschnitten, über zähfließenden Verkehr und Staus.

„FCD hat mehrere Vorteile. Es handelt sich um eine flexible Echtzeit-Lösung. Es sind keine Installationen erforderlich (Kameras und Induktionsschleifen) und somit auch keine Wartungsarbeiten vor Ort. Sie beruht außerdem auf unabhängigen Equipments, was sie vor Betriebsausfällen schützt“, merkt Raymond an.

 

15/10/2018