Gehen Sie direkt zum Inhalt der Seite Gehen Sie zur Hauptnavigation Gehen Sie zur Forschung

Omexom wird in Senegal innerhalb von zehn Monaten acht Sonnenkraftwerke errichten, sieben davon gekoppelt mit fossiler Energie, um abgelegene, schwer zugängliche Gebiete zu elektrifizieren.

Die Sonne zeigt in Senegal nicht nur ein Gesicht. Neben riesigen Solarfarmen wie Bokhol (20 Megawatt) entstehen auch kleine Hybridkraftwerke, um abgelegene Regionen autonom mit Strom zu versorgen.

Beide Ansätze kommen auch bei dem Projekt zum Tragen, das Omexom (VINCI Energies) in kürzester Zeit – in nur zehn Monaten – für den staatlichen Stromversorger Senelec realisieren wird: acht Kraftwerke, über ganz Senegal verstreut.

Die acht Solarkraftwerke mit 17 MW Gesamtleistung sollen 140.000 Haushalte versorgen. Ihr Einsatz vermeidet zugleich den jährlichen Ausstoß von 18.919 t CO2.

Die größte Anlage entsteht in Thiès, östlich von Dakar; sie ist zugleich auch die klassischste: sie wird direkt an das Netz angeschlossen und mit einer installierten Leistung von 15 MW genauso wie Wärmekraftwerke zur Stromversorgung der senegalesischen Hauptstadt beitragen.

„Interessant bei Anlagen dieser Art ist“, kommentiert Alexandre Haueisen, Omexom-Bereich Erneuerbare Energien, „die Einspeisung einer gewissen Dosis erneuerbarer Energien unter Bedingungen, die keinen negativen Einfluss auf die Netzstabilität haben.“

Denn, sofern das Netz über keine Alternativen verfügt, kann die unregelmäßige Energieerzeugung durch Solarkraft – nur tagsüber und wetterabhängig – zu Stromausfällen bei den Verbrauchern führen. „Ideal ist eine Netzeinspeisung von 20 – 30 % Sonnenenergie“, fügt er hinzu.

Autonomer Betrieb

Die weiteren sieben Kraftwerke ergeben 2 MW Gesamtleistung. Ihnen liegt ein ganz anderes Prinzip zugrunde. Es handelt sich um kleinere, autonom arbeitende Insellösungen, um isolierte Siedlungen auf den Saloum-Inseln und in den ostsenegalesischen Gebieten an der Grenze zu Gambia, Tambakounda und Kolda, mit Strom zu versorgen.

Hier sind Hybridkraftwerke, Alexandre Haueisen zufolge, eine gute Lösung. In Tambakounda und Kolda wird Solarkraft durch Dieselaggregate, auf den Saloum-Inseln das kombinierte System durch Energiespeicherung ergänzt. „Batterien, die zur Stabilisierung des Microgrids beitragen, aber auch die Kosten verteuern, rechnen sich im Fall einer Insel“, meint der Leiter des Omexom-Bereichs Erneuerbare Energien.

Das Energy Management System regelt die einander ergänzende Stromerzeugung durch Solarkraft und Diesel und ggf. auch die Speicherung von Energie.

Als weitere Besonderheit ist bei den Installationsarbeiten auf den Saloum-Inseln zu berücksichtigen, dass sie in einem Naturschutzgebiet liegen. „Eine Herausforderung mehr für Omexom“, folgert er.

Regelungsinstrument

Um die Energiequelle bei diesen Hybridkraftwerken zu wechseln, bedarf es eines Regelungsinstruments. Dazu dient das von Omexom installierte Energy Management System (EMS), um die einander ergänzende Stromerzeugung durch Sonne bzw. Diesel zu regeln und im Falle der Saloum-Inseln auch die Energiespeicherung mit einzubeziehen.

Für eine optimale Versorgungskontinuität mit praktisch „Null Stromausfall“ ist es möglich, das EMS jedes Kraftwerks von den Omexom-Niederlassungen aus fernzusteuern, erklärt Alexandre Haueisen. Bezogen auf die Energieerzeugung sind die Kraftwerke somit autark, kommunikationstechnisch jedoch durchaus gut vernetzt.

 

14/06/2018