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Die von Axians entwickelte, intuitiv zu bedienende Technik wird bei der Implementierung privater Mobilfunknetze integriert und schafft mehr Sicherheit in öffentlichen Einrichtungen.

Die Pariser Attentate am 13. November 2015 führten zu einer Überarbeitung der Sicherheitsvorschriften, insbesondere in den Schulen. Im Rundschreiben vom 25. November 2015 legten die französischen Behörden fest, welche Sicherheitsmaßnahmen in Bildungseinrichtungen umzusetzen sind.

Diese Anweisungen zielen hauptsächlich darauf ab, die Schüler_innen bei einer Bedrohung in Sicherheit zu bringen und schnellstmöglich und zuverlässig Alarm auszulösen. Das Rundschreiben bestimmt, dass die Schulen selbst für die Implementierung des entsprechenden Equipments verantwortlich sind. Das wird nun von den für Kindergärten und Grundschulen zuständigen Gebietskörperschaften nach und nach umgesetzt.

Es muss gewährleistet sein, dass bei einer Bedrohung für Kinder und Lehrpersonal von jedem beliebigen Ort in der Schule aus die Polizei verständigt werden kann – schnell, einfach und sicher. 

Technisch gesehen ist dies zumindest teilweise mit privaten Funknetzen zu bewerkstelligen. Ihr Vorteil liegt darin, dass sie völlig unabhängig vom öffentlichen Funknetz sind und somit von potentiellen Angreifern nicht gestört oder neutralisiert werden können.

„Diese durchgängig drahtlose Lösung erfordert weniger Umbauarbeiten in der Schule und löst auch in den von innen verriegelten Klassenräumen Alarm aus.“

Das von Axians, der ICT-Marke von VINCI Energies, entwickelte VigiAlert-System nutzt ein solches privates Mobilfunknetz und erfüllt die behördlichen Anforderungen an ein Schulsicherheitssystem.

Von Toulon bis Belfort

Mit diesem Thema haben sich unter anderem mehrere Kommunen im südfranzösischen Département Var befasst. Der Stadtverband Toulon wollte das bereits für das Polizei eingerichtete private Mobilfunknetz nutzen und die Schulen einbinden. Dafür entwickelte die Firma Sysoco (Axians Réseaux Mobiles Privés), die dieses Mobilfunknetz eingerichtet hat, eine innovative Alarmierungslösung. 

Diese wurde zunächst mit einem „Proof of Concept“ getestet und hat die Lokalpolitik überzeugt. Nach der Weiterentwicklung unter dem Namen VigiAlert wurde sie bisher in der Hälfte aller Kommunen des Stadtverbands Toulon implementiert, außerdem in Belfort sowie in den Schulen weiterer französischer Städte, etwa Périgueux, Hyères, Villard de Lans, Saint-Mandrier.

Das System besteht aus Meldern in den Klassenräumen, die bei unbefugten oder gewalttätigen Eindringlingen mittels eines einfachen Drucktasters ausgelöst werden. Die fest installierten Melder werden durch eine Fernbedienung ergänzt, mit der von jedem beliebigen Ort in der Schule aus Alarm ausgelöst werden kann.

Jeder Melder ist mit einer Zentraleinheit im Schulgebäude verbunden, der den Alarm über Lautsprecher in der gesamten Schule verbreitet und gleichzeitig ein Notsignal an die Polizei sendet.

Zwei abgesicherte Netze

Die Lösung setzt durchgängig auf sichere Verbindungen. Innerhalb der Schule sind die Komponenten über ein LoRa-Netz (800 MHz-Band) verbunden. In dieser „Tactical Bubble“ stehen sämtliche Equipments der Schule im ständigen Austausch. Zwischen der Zentraleinheit in der Schule und der Polizei kommt ein anderer, für größere Entfernungen geeigneter Netzwerktyp zum Einsatz, etwa DMR oder TETRA.

Diese durchgehend drahtlose Lösung erfordert weniger Umbauarbeiten in der Schule und löst auch in den von innen verriegelten Klassenräumen Alarm aus, in denen die Kinder bei einem Anschlag verbleiben sollen“, unterstreicht Christophe Blanc, VigiAlert-Fachmann bei Axians Réseaux Mobiles Privés.

Die Verknüpfung von zwei technisch abgesicherten, zuverlässigen Funknetzen und die eingesetzten Frequenzen gewährleisten eine solide Lösung mit ganz besonderen Funktionen. Sie ist intuitiv, ohne Schulung und ohne Gebrauchsanweisung nutzbar. Schließlich werden die Kinder von wechselndem Personal ohne besondere technische Kenntnisse unterrichtet. 

Maßgeschneiderte Instandhaltung

Aufgrund dieses Umstands und um Pannen auszuschließen, wird VigiAlert bedarfsgerecht instandgehalten. Die Lösung führt eine Selbstdiagnose durch, erkennt so technische Probleme und meldet sie an die zuständige Stelle. Regelmäßig erfolgt eine automatische Abfrage sämtlicher Geräte. „Und wenn ein Gerät nicht antwortet“, fügt Christophe Blanc hinzu, „wird eine technische Störung gemeldet.“

Außerdem verfügt VigiAlert über eine Notstromversorgung, falls etwa bei einer Geiselnahme der Strom abgeschaltet wird. Akkus und Batterien übernehmen in diesem Fall die Energieversorgung des Alarmsystems.

Schulen sind für VigiAlert aber erst der Anfang. Das Alarmsystem ist potentiell für alle Einrichtungen mit Publikumsverkehr geeignet, etwa Museen, Bibliotheken, Bürgeramt usw. Toulon ist hier Vorreiter, denn alle Verwaltungsgebäude im Stadtverband sollen mit der Lösung ausgestattet werden.

15/04/2021

Weitere Infos:
https://www.axians.fr