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Angesichts der Umstellung zahlreicher Busflotten auf Elektrobetrieb integriert die VINCI-Energies-Tochter Mobility neue Funktionalitäten in ihre „intelligente“ Ladeplattform.

Energiewende im ÖPNV heißt unter anderem, Busse zukünftig elektrisch statt mit Verbrennungsmotoren zu betreiben. Je nach Ballungsraum wird hier allerdings in sehr unterschiedlichen Zeithorizonten gedacht. In Frankreich soll etwa die Pariser Busflotte bereits 2025 komplett elektrisch fahren, während sich andere Großstädte noch zieren. Aber früher oder später werden sich alle Verkehrsunternehmen mit dieser neuen Technik befassen müssen.

Vor der Umgestaltung von Infrastruktur und Rollmaterial ist eine „Test and Learn“-Phase notwendig, denn nur so können die Projekte erfolgreich auf einem noch jungen Markt umgesetzt werden. Dazu gehört auch die Frage, welche Batterien zum Einsatz kommen und mit welchem System sie geladen werden sollen.

In der ersten Phase widmeten sich die Ausrüster von Busdepots der Planung von Ladepausen für die Fahrzeuge und der Optimierung ihres Stromverbrauchs. Die damals entwickelten Tools waren auf diese Ziele ausgerichtet.

Aber in der Praxis wurde den Verkehrsunternehmen schnell bewusst, dass das einzig und allein auf die Energieoptimierung ausgerichtete intelligente Laden („Smart Charging“) langfristig nicht praxistauglich war, weil ein Busdepot immer auch mit Unwägbarkeiten wie Verspätungen oder defekten Ladesäulen zurechtkommen muss.

In diesem Fall erfolgt beispielsweise keine automatische Umschaltung auf eine andere Ladesäule, sondern es muss ein Mitarbeitender tätig werden, damit der Bus am nächsten Tag wieder fahrbereit ist.

Neue Funktionen

Mobility, eine auf die Planung, Ausstattung, Verwaltung und Absicherung von Verkehrsinfrastrukturen spezialisierte Tochtergesellschaft von VINCI Energies, will das ändern und hat deshalb neue Funktionen in ihre „Smart Charging“-Plattform Cway by Mobility integriert.

Cway by Mobility bietet die nötige Flexibilität, um auch mit den Unwägbarkeiten des wahren Lebens zurecht zu kommen.“

Die Mobility-Lösung soll Verkehrsunternehmen bei der Betriebsführung unterstützen und berücksichtigt die Tatsache, dass bei der Umstellung von Verbrennungs- auf Elektromotoren auch organisatorische Änderungen notwendig sind. Schließlich lässt sich das Füllen eines Dieseltanks schwerlich mit dem Laden einer Batterie vergleichen.

Einen Bus mit Verbrennungsmotor tankt man voll und stellt ihn ab“, so Mathieu Grenier, BU-Leiter bei Mobility eBus. „Bei einem Elektrobus ist das anders, das Laden dauert länger (5 bis 8 Stunden), der Ladevorgang ist nicht einfach zu überblicken und bei technischen Problemen kann er auch einmal abbrechen.“

Deshalb müssen die Verkehrsunternehmen die Ladezeiten in ihre Einsatzpläne integrieren und ausreichend Luft für Unwägbarkeiten vorsehen. Aus diesem Grund „verschafft ihnen Cway einen vollständigen Überblick über den Betrieb und zeigt in Echtzeit alle Ladedaten an“, fährt er fort.

Echtzeitbetrieb

Die Echtzeitmeldung von technischen Störungen verschafft den Techniker_innen die Möglichkeit, rasch tätig zu werden und ggf. von Hand den Ladevorgang neu zu starten oder einen Bus vorrangig zu laden. Das Tool ermöglicht praktische Eingriffe in die theoretische Planung „und bietet so die notwendige Flexibilität, um auf Unwägbarkeiten des Alltags zu reagieren“, unterstreicht Grenier.

Bisher wurde bei Störungen der Ladevorgang unterbrochen, die Batterien blieben leer, aber für den Betreiber erschien alles normal… „Die Cway-Plattform erkennt Abweichungen und informiert die Techniker_innen. Diese können dann die laufenden Ladevorgänge überprüfen und ggf. notwendige Einsätze planen“, so der BU-Leiter.

Weil die betriebliche Wirklichkeit so gut wie möglich abgebildet werden soll, lässt sich Cway flexibel an unterschiedliche technische Lösungen anpassen. Das System funktioniert mit unterschiedlichsten Bus- und Ladestationsmodellen, selbst bei Equipments, die im Laufe der Zeit weiterentwickelt und verändert wurden. Unsere Interoperabilitätsgarantie ist für den Betreiber ein riesiger Vorteil, genauso wie die Kompatibilität von Cway mit den anderen Tools des Verkehrsunternehmens, etwa dem Betriebsleitsystem oder dem Bildfahrplan-Programm“, meint Grenier abschließend. Damit kann der Mensch die Kontrolle übernehmen, wenn es im „wahren Leben“ wieder einmal anders kommt als geplant.

15/04/2021